Fundstück

 

2020

Jänner

Und nicht alles kann Fasching sein.

Ein Wiener auf der Suche nach geeigneten Veranstaltungen im Fasching stolpert über die Rainbacher Evangelienspiele. Er ruft an, erkundigt sich und ist danach fest entschlossen im Juni nach Rainbach zu kommen. Ob er da wohl auf seine Kosten kommt...

Februar

Bei einem Bier

im Urbankeller in Salzburgr, wo eben in der Regie von Gerard Es ein Stück von Zauner geprobt wird, erzählte Jurek Milewski, ein gebürtiger Pole, der seit 30 Jahren in Österreich lebt und Zauners Arbeiten ins Polische übersetzt: Eigentlich hatte ich mir eingebildet die deutsche Sprache perfekt zu beherrschen, seit ich, Fritz, deine Stücke übersetze, werde ich unsicher. Du verfügst über so viel Ausdrucksfähigkeit und hast einen unglaublichen Wortschatz, so dass ich jetzt wieder neu Deutsch zu lernen beginne.

März

Corona 1

Von: WDR 3 [mailto:wdr3@wdr.de]
Gesendet: Samstag, 21. März 2020 18:24
An: Friedrich Ch. Zauner
Betreff: AW: Ankauf von einer Sendung

Sehr geehrte

vielen Dank für Ihre Mail an WDR 3.

Ihre Anfrage wurde an die zuständige Fachredaktion von WDR 3 weitergeleitet. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Beantwortung Ihrer Anfrage aufgrund der aktuellen Corona-Situation auf unbestimmte Zeit verzögern oder eventuell auch ganz ausfallen kann. 

 

Mit freundlichen Grüßen
Ihr WDR 3 - Hörerservice

April

Spezielle Ostergrüße aus Deutschland

Das Grab ist leeer

Das Grab ist leer

Mai

Corona 2

Liebe Roswitha, Lieber Fritz,
dass ist sehr traurig. Aber solange wir gesund sind, wollen wir nicht klagen. 
Ich hatte eh schon damit gerechnet.
Wenn die Reisebeschränkung aufgelockert wird, komme ich vielleicht ja trotzdem mal auf einen Sprung vorbei. 
Es fühlt sich merkwürdig an, dieses Jahr nicht bei Euch zu sein. Die Atmosphäre, die Ihr in das beschauliche Rainbach zaubert, ist ja mit Geld gar nicht zu bezahlen. Ihr fehlt mir jetzt schon. An den Moment zu denken, in dem ich mich in den Zug gesetzt hätte, um zum Ysop zu finden, lässt mich weh werden. Aber Schluss jetzt mit Jammern...
In der Hoffnung, dass Corona für die nächsten Jahre das einzige Übel ist, dass uns heimsucht, wünsche ich Euch Gesundheit, und dass Ihr trotz Allem Euren wunderbaren Humor nicht verliert.

Ganz liebe Grüße 
Euer Adam-Sunga

 

Lob

Da an Evangelienspiele in Corona Zeiten nicht zu denken ist, hat man anstehende handwerkliche Arbeiten eingeschoben. Weil die Männer tüchtig gearbeitet haben, hat Roswitha ihnen ein Mittagessen gekocht das offensichtlich gut geschmeckt hat. Als sie die leeren Teller zurück gaben, lobten sie die Köchin: "Des Tiroler Gröstl hat gscheit guat gschmeckt."

 

Juni

Sehr geehrter Herr Zauner,

im Nachlass meines Innviertler Schwiegervaters fanden sich die vier Bücher Ihrer Tetralogie "Das Ende der Ewigkeit". Nun, da ich sie gelesen habe, ist es mir ein großes Anliegen Ihnen zu sagen, wie sehr mich und auch meine Familie diese Geschichte berührt und beeindruckt hat. Ich lese sehr gerne und auch recht viel und ich erkenne - das wage ich zu sagen und ich hoffe, Sie finden diese meine Aussage nicht allzu vermessen :) - gute Literatur auf einen Blick. Ihre Tetralogie "Das Ende der Ewigkeit" gehört zweifellos zu den ganz großen, wirklich ganz ganz großen Werken der Weltliteratur.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute in dieser seltsamen Zeit und viel Gesundheit!

Herzliche Grüße

Elisabeth Stern

 

Juli

Danaergeschenk

Der Schauspieler und Übersetzer Jurek Milewsky benütztz die freie Zeit der Corona damit, dass er Zauners Stück "Zwutschkerl" ins Polnische zu übersetzt. Die Geschichte handelt von zwei Kndern, die ein völlig unbekanntes süßes Tier von einem Spaziergang mitbringen und sich gleich in dieses verlieben. Leider stellt sich schnell heraus, dass sich damit viele Probleme ergeben. Das Tier ist nicht nur anstrengend, vor allem ist es ungemein gefräßig und fast nicht satt zu kriegen. Es beansprucht nicht nur das Taschengeld der Kinder. Auch das Wirtschaftsgeled der Famielie reicht bald nicht mehr aus. Als Zauner vom Übersetzer wissen will, wie er den Namen 'Zwutschkerl', ein Wort das fast überhaupt nur Österreicher verstehen, übersetzt hat, bekommt er die Antwort: Klebuszek oder Maleristow oder Puszatek oder Zwierzyk oder Pasizwierz(yk) oder Stowerk oder Pasistworek oder...

 

August

Jurek als fleißiger Übersetzer

Der Schauspieler und Übersetzer Jurek Milewsky hat "Zwutschkerl" dem Warschauer Verlag ADIT angeboten. Die Antwort der Verlegerin Manthey: "Hallo, das ist ein bittersüßes Stück, mit einem entzückenden Titel."

 

 

 

Dezember 2019

Referenzen

Josef M. Hörfarter, Mitarbeiter und gute Seele bei den Evangelienspielen von Anfang an, hatte einen Altar für das Stück "Ysop auf dem Feld - Die ersten Menschen" zu gestalten. Er kam mit seinem Werk, ein wuchtiger, tonnenschwerer Koloss und Zauner war überwältigt.

Altar

In seiner Begeisterung wollte er den Künstler umarmen. Er stolperte über ein Kabel, fiel hin. Zauner, schlagfertig blickte auf und sagte: "Siehst du, Josef, jetzt liege ich schon auf den Knien vor dir." Eine größere Referenz kann sich ein Künstler gar nicht wünschen.

November

Linz, 9. November 2019
Verehrter Herr Dr. Friedrich Ch. Zauner!
Weiß ja nicht, wie ich Sie anreden soll, meine Verehrung ausdrücken. Kurz fasse ich mich, damit ja keine Lobhudelei entsteht.
Viele Texte habe ich in meinem nunmehr 95-jährigen Leben gelesen, genug wieder weggelegt. Auch viele Theaterstücke gelesen, weil ich Schauspielerin bin, war, Eva Petrus-Pekny, Witwe von Romuald Pekny, den Sie vielleicht kennen, obwohl er in Österreich nur ein Mal im Jahr am Burgtheater gespielt hat. Seine Theater-Heimat waren die Münchner Kammerspiele, die einmal das beste Theater waren. Die Zeiten sind schon lang vorbei.
Ich lebe in Linz in meinem Elternhaus, das mein Vater Emil Grinzinger, in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut hat.
Ich hab immer viel gelesen, am liebsten Epen, Mythen und Märchen. Nun wird mir schon Tag für Tag, Woche um Woche das Zauner-Epos, Ihr Romanzyklus „Das Ende der Ewigkeit“ vorgelesen. Selber lesen kann ich schon lang nicht mehr. Habe einen ausgezeichneten Vorleser, der mir alles langsam und deutlich vorliest. Ich und meine Tochter Adelheid hören zu, wir sind schon beim 4. Buch, ziemlich weit, und fürchten uns schon, daß es einmal - viel zu bald - zu End ist.
Es ist das Allerschönste, was ich im Leben zu hören bekommen habe, - dieses Zauner-Epos ist faszinierend, erschütternd – wie kann einer so schreiben? So viel Wissen vom Menschen, von der Lieb, von der Bosheit, vom Kindsein, vom Alltag, vom Morgen, vom Abend, von der Nacht, von der Kirch, von der Politik in diesen Jahren, - die ich ja auch erlebt habe. 
 Ich danke Ihnen für dieses Erlebnis. Hoffentlich geht es Ihnen gut. Ich wünsche es von Herzen. Alles Gute für Ihre Evangelienspiele. 
 Ihre alte 
Eva Petrus-Pekny

Die Hüssen

Monika Hüssen aus Essen befand sich 2009 mit ihrem Mann Friedhelm auf einer Kur in Bad Füssing. Irgendwo fand sie den Hinweis darauf, dass in unmittelbarer Nähe in Österreich ein Festival Namens 'Evangelienspiele' stattfindet. Sehr skeptisch entschlossen sie sich doch nach Rainbach zu fahren. Ihre Eindrücke schilderte sie in der Essener Zeitschrift 'RuhrWort':

Evangelienspiele - ganz großes Theater von Monika Hüssen, Essen

10 Jahre später, 2019, erhielt Zauner ein Lebenszeichen: 'Im Spätherbst unseres Lebens können wir sicher nicht mehr nach Rainbach reisen.... Aber mein tägliches Gebetsabo für Zauner ist unkündbar.'

Oktober

Gelacht, geweint

Jurek Milewski hat seine Übersetzung von "O Gott, warum gerade ich?" ins Polnische übersetzt. Er schreibt:

"Lieber Herr Zauner, mit Freude möchte Ihnen mitteilen, dass ich Ihr Stück fertig übersetzt habe. Es war eine schöne (lustige) Arbeit. Ich habe Ihnen ziemlich treu übersetzt. Nur für ein paar Sprachwitze musste ich etwas "Polnisches" finden. Ihr Stück "Dlaczego wlasnie ja?" ist im Polnischen genau so lustig und rührend. Wir haben das Stück mit meiner Frau gelesen und die besten Variante ausgesucht. Wir haben dabei gelacht und geweint, manchmal gleichzeitig. Nach der Endkorrektur schicke ich es Ihnen. Liebe Grüße Jurek

September

Bühnenbild im Freien

Wenn die Tore geöffnet werden und der Blick in die Landschaft frei wird, sollten auch Skulpturen zu sehen sein. Ein waghalsiges Unterfangen für den Schauspieler Vincent Sierp.

Zauner Hirn

So erweist sich schlüssig, wer den ganzen Laden stemmt

 

August

Wie Karl Odorizzi das Grab leer gesehen hat

Eine der diesjährigen Aufführungen besuchte auch der Architekt und Künstler Karl Odorizzi. Er saß mitten im Publikum, kramte unvermittelt seine Malutensilien hervor und brachte seinen persönlichen Eindruck vom Stück spontan zu Papier. Zuletzt ließ er sich die Blätter vom Autor signieren und war rundum mit allem zufrieden.

Zauner Hirn

Die Autorin Christine Schadenhofer, aktuelles Buch "Ticket nach Kanada" schreibt:

Lieber Fritz und liebe Roswitha!

Ich habe die vielen positiven Berichte über die Evangelienspiele in den Medien verfolgt.
Mit Eurem Werk und dem Theater habt Ihr eine Institution geschaffen, die mittlerweile fix zum Kultursommer gehört. Und es ist großartig, dass Ihr beide weiterhin mit voller Hingabe für dieses Werk arbeitet!
Was wäre Kultur, Literatur, Kunst denn ohne diese Liebe...

Euch beiden wünsche ich Gesundheit und Kraft, und dass Euch die Liebe zur Literatur und zum Theater nie verlässt. Ich freue mich, Euch kennengelernt zu haben!

Viel Glück!
Christine 

 

Juli

Sehnlicher Wunsch

Eine alte Dame aus Bayern, weit über 90, äußerte nach der Vorstellung stark berührt den sehnlichen Wunsch, noch ein weiteres Jahr leben zu dürfen, um das nächste Spiel "Ysop auf dem Feld" besuchen zu können.

Juni

Paralellen

Die tiefgläubige Familie Sch. aus dem Salzkammergut, hat schon öfter über die Rainbacher Evangelienspiele gelesen, heuer endlich entschloss sie sich eine Aufführung anzusehen. Sie waren sehr beeindruckt von "Das Grab ist leer" und entschlossen sich 2020 wieder zu kommen. Ein anderer Teil der gleichen Familie, kirchenfern und unreligiös, tut das schon seit sieben Jahren.

Fan

Eine elegante, gebildete Dame sprach Zauner vor der Aufführung an und bat ihn ein Buch zu signieren. "Wissen Sie, ich war ja gestern schon gekommen, aber da waren Sie nicht da, daher habe ich es heute noch einmal versucht."

Zauner-Humor

Das Catering der Zaunertöchter Agnes und Christa wird allgemein höchst gelobt. Zauners Kommentar: "Da wirds ja bald heißen, fahren wir doch wieder in das Innviertler Dorf, wo Bibelstücke aufgeführt werden, dort gibt es nämlich die beste Bewirtung von ganz Österreich!"

Kurz entschlossen

Ein Tiroler Ehepaar (?) las im Rubertusblatt, dass heute Abend in Rainbach das Bibelstück "Das Grab ist leer" aufgeführt würde Kurz entschlossen sprangen sie ins Auto und kamen gerade noch rechtzeitig zur Aufführung an.

Mai

Die Lehrerin zu ihrem Schüler:

Wenn du, Lukas, für Biologie dieselbe Begeisterung aufbringen würdest wie für die Evangelienspiele, hättest du nur immer die besten Noten.

April

Zufall

Roswitha Nickl ist dabei einen Teil ihrer Bühnenbilder, Figuren aus zerknüllter Alufolie auf alte Bretter geklebt, ins Autor zu verstauen. Eine Nachbarin kommt vorbei, bleibt stehen und ist von den kuriosen Gebilden sichtlich fasziniert: " Was ist das?", fragt sie. "Es sind Bühnenbilder, die bring ich dem Zauner." "Der Zauner?" "Ja" antwortet Nickl. Und die Nachbarin: "Von dem les ich grad ein Buch. Die Maulwurfshügel."

März

Bei einer Diskussion

über sein umfangreiche Lebenswerk sagte Zauner lakonisch: ‚Darüber mache ich mir keine Sorgen. Irgendwann taucht ein tüchtiger Jude auf, der dem Ganzen einen Namen gibt.

Bei der gleichen Diskussion

bemerkt Zauner: ‚Für die Karriere ist es natürlich nicht gerade von Vorteil, wenn man so weit weg von den Metropolen lebt. Andererseits hat man als an einer Grenze Wohnender auch Vorteile – so sitze ich mit einer Arschbacke als Dichter  in Österreich und mit der anderen, als Denker in Deutschland.

Februar

Als dicker Knubbel in Windeln war Zauner der Friezi, ein bisschen später als Schüler wurde er der Frize, als junger Mann war er der Fritz und wurde im laufe der Jahre zum Fritzl, heute richtet mancher Nachbar Roswitha schöne Grüße aus an den Frizn.

Jänner

Aber-Glauben

Den Silvester 1961 feierten Roswitha und Friedrich in Rom. Sie lernten da einen neuen Brauch kennen. Die Italiener nehmen als erste Mahlzeit eines neuen Jahres ein Linsengericht zu sich, damit sie Glück und Erfolg hätten und ihnen nie das Geld ausgehe. Dieser Brauch wurde im Haus Zauner Jahr für Jahr strikt eingehalten und tatsächlich hatten man ja nie finanzielle Probleme. Zum ersten Mal 2019, also nach 58 Jahren passierte es, dass am 1. Jänner keine Linsen auf den Tisch kamen. Roswitha wollte Reste von den vorangegangenen Essen mit der Familie nicht verkommen lassen. Als man irgendwann auf den Brauch zu sprechen kam, war es schon zu spät. Aber Roswitha ließ es sich nicht nehmen noch einmal in die Küche zu gehen, sodass am Neujahrstag 2019 doch noch Lisen gegessen werden konnten. Ob das aber noch Wirkung tut würde sich im Laufe des Jahres herausstellen.

2019

Dezember

Sichtweisen

Marius Huszar, ein echtes Linzer Original, hat sich lebenslang unorthodox mit der abendländischen Kultur auseinandergesetzt. Schon als Schüler, dann als Mitarbeiter des ORF, als Taxifahrer und jetzt als Pensionist sinniert er sich quer durch die Kuriositäten der Literaturwelt. In seinem neuesten Büchlein "Tierisch schräg", erschienen im Verlag Bibliothek der Provinz, nimmt er sich gezählte 33 Persönlichkeiten vor, wie Henrik Ibsen, Anton Tschechow, Edgar Allan Poe, Gotthold Ephraim Lessing, darunter, abgesehen von einem Kinderbuchautor, nur zwei noch Lebende Roswitha und Friedrich Ch. Zauner.

November

Herbst

ist die Zeit, da die Bäume am Bachufer gefällt und geputzt werden müssen. Überhängende Äste sind zu entfernen, Wildwuchs auszusortieren, dort und da wird Platz geschaffen für Neues, kranke Bäume werden gefällt. Am Ende liegt ein beachtlicher Haufen auf der Wiese. Das Ehepaar Zauner verwendet die angenehmeren Novembertage um das Holz zu bearbeiten und die Scheiter an der Hausmauer aufzuschichten für spätere Winter. Ein paar Spaziergänger, bleiben am Straßenrand stehen und schauen eine Weile zu. Als sie sich entfernen, hört man sie sagen: "Sind die beiden nicht schon 80." - "wenn nicht älter." - "allerhand" - "Und sind sicher nicht die Ärmsten im Dorf". "Sicher nicht". "Sie fährt einen Jaguar."

Oktober

Gute Nachbarschaft

Roswitha war dabei den Platz hinter dem Theater für den Besuch der Handwerker vorzubereiten. Am Teich der benachbarten Wiese waren zwei Buben eifrig dabei, kleineKarpfen zu fangen, die sie dann im heimatlichen Weiher aussetzen würden. Roswitha lobte sie: "Ihr arbeitet wirklich fleißig." Antwort: "Sie aber auch."

September

Kapazunder

Schärding ist eine schöne, besuchenswerte Barockstadt, ein veritables Kulturjuwel. Die Bewohner der Stadt heutzutage scheinen mit der Kultur nicht ganz so viel im Sinn zu haben. Viele von ihnen, die in einer Straße wohnen, die nach einem Künstler benannt ist, würden über diesen kaum Auskunft geben können. Franz Schmid, Kulturreferent und Leiter des Kubinsaals, versucht redlich etwas dagegen zu tun. Seit Jahren bemüht er sich die Liebe der Schärdingerinnen und Schärdinger zum Werk Zauners, zu wecken und zu vertiefen. 'Wenn wir schon so einen Kapazunder' wie er sagt, 'unter uns haben.

August

Makula Degeneration

Seine zunehmende Sehbehinderung beschreibt Zauner so: "Wenn ich am Morgen ins Bad gehe und mein Blick in den Spiegel fällt, habe ich ein zerfließendes, dunkles Gesicht, fast ohne Konturen vor mir. Ich würde mich selbst nicht erkennen, wenn ich nicht wüsste, dass ich es sein muss."

Juli

Trauer

Bei der Schlussfeier der Evangelienspiele 2018 begann auf einmal die kleine Fabienne heftig zu weinen. Auf die Frage der Schauspieler 'was hast du denn, warum weinst du' antwortete sie: "Weil es schon wieder aus ist."

Gesprächsanfänge

In Gasthäusern oder auch auf offener Straße wird Zauner oft von Unbekannten angesprochen: "Entschuldigung, Sie sind doch der?" Zauner: "Ja. Bin ich."

Juni

Germteig

Liebe Roswitha, lieber Autor der "Passion"!

Wir müssen uns entschuldigen. Nach mehr als einem Jahrzehnt melden wir uns wieder aus Vöcklamarkt, wo wir uns vor über 20 Jahren bei Roswithas Lesung in der Volksschule begegnet sind.m Obwohl wir immer wieder von Euch gehört und gelesen haben, sind wir bis vorigen Sonntag fest auf unseren Hintern daheim gesessen. - Dann die "Passion" im Stadl in Rainbach!

Abgesehen davon, dass alle Mitwirkenden mit höchstem Einsatz und Können das "Spiel" belebt haben, sind wir vom Blick auf diese PASSION des Pilatus in Atem gehalten worden. Lieber Autor, Du verrückst im tiefsten Sinn die eingefahrenen und tradierten Positionen der Leidensgeschichte und erhellst dadurch die Lebensbühne auf eine Weise, wie wir es nicht für möglich gehalten haben. Du Dichter verdichtest den Wortsinn. Und Du hast dem Drama eine völlig neue Sicht gegeben.

DANKE dafür Euch Beiden! Ihr seid Germteig für die Gemeinschaft und ein großes Geschenk!!!

Mit ganz herzlichen Grüßen und dem Vorsatz, im kommenden Jahr - so Gott will - wieder da zu sein, wünschen wir Euch alle(s) Liebe! Fritzi & Horst

Mai

Ehrengast

Galakonzert in der Stadtpfarrkirche Schärding. Volles Haus und mindestens zwei Dutzend Honoratioren im Publikum. Als der Veranstalter Franz Schmid, Leiter des Kulturvereins Schärding, den Abend einleitete, begrüßte er nur einen einzigen Ehrengast: Friedrich Ch. Zauner mit seiner Gattin Roswitha.

April

Fremde Federn

Bei einem Klassentreffen der Mittelschule Linz Honauerstraße stellte sich Alfred Zehetner mit einem überraschenden Präsent ein. Er hatte einen Text seines Schulkollegen Zauner gefunden und ihn als vierstimmigen Chor vertont:

Was ist das für ein Singen / ein Klingen fern und nah. / Es regt in allen Dingen / es regt in allen Dingen / ein emsig aufwärts Dringen: / Der Führling, der Frühling, der Frühling ist wieder da...

Bei Zauner stellte sich allerdings eine gewisse Skepsis ein, er war sich absolut sicher, diesen Text nicht als Rainbacher Fritz, nicht als Zaunkönig (sein Spitzname in der Hauptschule) und auch nicht als Pepi (Spitzname in der Mittelschule) gedichtet zu haben...

März

Noch einmal russisch

Der bekannte russische Dichter Alexej Parin hat "Als er anklopfte, der mit seiner Knochenhand" ins Russische übersetzt. Er schreibt 'Lieber Friedrich, ich freue mich, Dich zu informieren, dass ich meine Übersetzung vollendet habe. Das war mir eine richtige Freude, Deinen Text zu interpretieren und ins Russische zu übertragen. Die poetische Idee wurde sehr stark und sehr konsequent realisiert.' Das Buch wird im April 2018 im Moskauer Verlag Agraf erscheinen.

Februar

Haupttreffer

Bei den Faschingsbällen auf dem Land ist immer noch eine Tombola üblich. Dafür spenden Menschen aus der Umgebung Torten, Wein oder andere Dinge, die zur Verlosung gelangen. Beim Pensionistenball in Rainbach gab es gleich 4 Haupttreffer, die Bände von Zauners "DasEnde der Ewigkeit". Die Erklärung: Ein Freund der Familie Zauner und treuer Leser ihrer Bücher, Harald Schmierer,war gestorben. Er hinterließ die Tetralogie den Ballveranstaltern. So konnten sich vier Gewinner über die mittlerweile vergriffenen und schwer zu bekommenden Bücher freuen. Dass diese mit einer persönlichen Widmung für den Verstorbenen versehen waren, war vielleicht für die neuen Besitzer ein zusätzlicher Reiz.

Butterweck

Der Journalist und Autor Hellmut Butterweck ist soeben 90 geworden, da kommen Erinnerungen an das Literatursymposium Taos in New Mexico 2007 auf. Roswitha und Friedrich Ch. Zauner freundeten sich rasch mit einer Gruppe rund um Hellmut Butterweck an. Heftige Diskussionen, bis tief in die Nächte hinein, zumeist über Literatur, streitbar und hitzig, wurden geführt. Auch Texte wurden wechselseitig ausgetauscht. Butterweck suchte sich Zauners literarisches Requiem "Als er anklopfte, der mit seiner Knochenhand" aus und las es noch in derselben Nacht. Am nächsten Morgen, noch halb verschlafen umarmte er den Autor, dankte ihm und sagte: "Dieser Text ist großartig, er hat nur einen Fehler - er stammt nicht von mir".

 

Jänner 2018

Vergilbte Erinnerungen

Für den 15. Jänner lud der Seniorenbund Rainbach zu einem Filmabend ein. Auf dem Programm stand Zauners Fernsehfilm "Im Sauwald" aus dem Jahr 1977, der bei der Erstausstrahlung eine gewaltige Protestwelle unter den Zuschauern hervorgerufen hatte. Manche der Senioren waren wohl damals auch unter den Protestierern. 41 Jahre später haben sich die Wogen geglättet. Die Aufmerksamkeit der Senioren gilt wohl mehr jenen Personen, die im Film mitgewirkt haben und inzwischen nicht mehr unter den Lebenden weilen.

Dezember

Fitness

Roswithas Operation, Entfernung der Gebährmutter, ist ohne Komplikation verlaufen, sie hat sich erstaunlich schnell erholt. Primar Dr. Puchner konnte die Patientin bereits nach 5 Tagen nach Hause entlassen und er sagte, das sei ihm in all seinen Jahren seiner Tätigkeit erst ein Mal zuvor möglich gewesen. Und - diese Patientin war wohl keine fast 80jährige.

November

Novemberstück 1

Zauners Mutter hat ihr

Novemberstück 1

Zauners Mutter hat ihren Mann sehr früh verloren. Ihr Leben lang hielt sie Trauer um ihn, ihr halbes Leben lang sehnte sie ihren Tod herbei. Als sie 2006, dann schon 92 Jahre alt, zum Sterben nach Hause gebracht wurde, saßen Enkeltochter Anne und Sohn Fritz an ihrem Bett, hielten je eine ihrer Hände und flüsterten ihr zu: "Lass los, lass los, krall dich nicht so an ein schmerzliches Leben. Lass los." Wahrscheinlich hat sie uns nicht mehr verstanden, wahrscheinlich überhaupt sie uns nicht einmal mehr gehört. Einige Zeit später ist sie friedlich eingeschlafen.

Novemberstück 2

Mitte November sollte Roswitha im Krankenhaus operiert werden. Eine gute Freundin tröstete sie mit Schweizerischem Charme: "Wenn du nach der Narkose nicht mehr aufwachst, weißt du ohnehin nichts mehr." Und dann fügte sie hinzu: "Fritz packt das schon."

Ein Hoch der Österreichischen Post

Ein Brief aus Moskau, aufgegeben in Wien trug die Anschrift: An Friedrich Ch. Zauner, darunter die Telefonnummer und - ist angekommen!!

Oktober

Zauners Hirn, LKH Schärding, 4. 9. 2017

Zauner Hirn

September

"Dort oben im Wald bei diesen Leuten", das russische Buch

Russisches Buch

August

Seelenverwandtschaft

Pauline Reischl, nachdem sie "Als er anklopfte, der mit seiner Knochenhand" gelesen hatte, schreibt: "Ein Tropfen aus der Handvoll Wasser ist in meine Seele gefallen".

Vererbung

Tochter Anne, angesprochen auf die Familienähnlichkeit, antwortet: "Ich habe immer meiner Mutti ähnlichsehen wollen und was ist, von Jahr zu Jahr werde ich dem Vater ähnlicher.

Juni

Übertreibung des Jahres

"Zeichen und Wunder" hat beim Publikum und weitgehend auch bei der Presse besonders viel Anerkennung gefunden. Bei der letzten Aufführung, als die Schauspieler noch Zauner auf die Bühne holten, mischte sich in den Beifall ein Satz aus dem Publikum: "Noch besser gehts nicht!"

Spontan

Dr. Karl Eckmayr, Landeshauptmannstellvertreter a.D. und Schulkollege mailt: "Lieber Pepi, (Zauners Spitzname im Gymnasium) meiner Frau und mir haben alle Produktionen der Evangelienspiele bisher sehr gut gefallen, aber von 'Zeichen und Wunder' - - - waren wir begeistert!

Die Wette gewonnen

Gabriele Hoogendijk, eine treue Besucherin von Zaunerveranstaltungen im Raum Linz, kündigte Jahr für Jahr an, auch einmal zu den Rainbacher Evangelienspielen zu kommen. Jedes Jahr aber kam offensichtlich irgendetwas dazwischen und sie sagte ab. Da bot ihr Zauner eine Wette an: "Ich verspreche Ihnen, dass wir keinesfalls aufhören zu spielen, bis Sie einmal eine Aufführung gesehen haben. Bei "Zeichen und Wunder", der nun mehr 13. Produktion war es soweit, Frau Hoogendijk war da und versprach auf jeden Fall von nun an jede Aufführung zu besuchen.

Einstimmung

Es ist zu beobachten, dass zunehmend Besucher gleich nach Kasseneröffnung in den Zuschauerraum gehen, sich einen Platz suchen, die Atmosphäre des Raumes genießen, erleben wie er sich langsam füllt und geduldig auf den Beginn der Aufführung warten.

Mai

Überraschende Antwort

Eine Linzerin war auf Reha in Aspach. Sie merkte, dass gleichzeitig mit ihr auch einige Frauen aus Rainbach in Behandlung waren. Sie suchte Kontakt mit ihnen, um Näheres über die Evangelienspiele zu erfahren. Die Reaktionen waren unerwartet zurückhaltend. Schließlich gestand eine der Rainbacherinnen: "Zu diese evangelischen Spiele gehen wir nicht hin."

April

Mit Ostern

beginnt wieder die Zeit der Ausflüge. Immer mehr Leute aus Nah und Fern machen einen Abstecher nach Rainbach, kehren beim Ebner Wirt ein und gehen dann die paar Schritte hinunter zum Theater. Sie werfen einen Blick in den Schaukasten, halten sich eine Weile in der Umgebung auf und kommen, sofern die Tore offen sind, in den Bühnenraum, schauen, wie zuletzt geschehen, der Bühnenbildnerin Roswitha Nickl, beim Gestalten der Hinterglasmalerei zu, verhalten sich stets ruhig, unaufdringlich und verschwinden dann ebenso still und leise wieder. Wenn die Zauners im Theater werken, kommt es meistens zu kleinen, freundlichen Gesprächen über die letzten oder zukünftigen Spiele. Sind die Tore zu, ist das auch kein Problem, die Besucher wollen ja nur ein wenig von der Atmosphäre der Evangelienspiele einfangen.

März

Nachtrag

LH Pühringer

Februar

80. Geb.CD

Jänner

WIKI RUSS

In russischer Sprache liest sich der Wikipedia Eintrag über Friedrich Ch. Zauner so:

Wikipedia Russland


2016

Dezember

Der schwere Abschied von Uli

Ulrich Scherzer, mittlerweile 82 Jahre alt, war ein verlässliches, wertvolles Mitglied im Ensemble der Rainbacher Evangelienspiele. Unvergessen seine tief berührende Darstellung des Schauspielers in dem Monolog "Der Vergessene".Mit 2017 endet die Zusammenarbeit und dieses Ende ist schmerzlich für beide Seiten. In einem Brief schreibt Uli u.a.: "Mir bleiben also wunderbare Erinnerungen an die vergangenen Jahre mit dem schauspielerischen Höhepunkt als Gefolteter (wahrscheinlich die schönste und schwierigste Rolle überhaupt, die ich je spielen durfte). Aus einem Brief von Günther Jahn, Biedenkopf:

Ich denke so oft an die großartige Geburtstagsfeier, an die Aufführung ih der Kirche.
Das war so großartig!!! Danke, dass ich dabei sein durfte.
Nächstes jahr werde ich 70 jahre.
Ich werde an meinem Geburtstag in Wien sein. Ganz alleine werde ich in diese Kirche gehen und mich hinein setzen und ganz in der Stille verharren und an den Abend denken und glücklich sein. Ein Zustand, den ich eher weniger kenne, wie die meisten Menschen.

November

Nachhaltig

Noch bis tief in den September hinein kamen immer noch Reaktionen auf das Geburtstagsfest. Die Rainbacherin, R. M., begeistert wie stimmungsvoll und berührend, empört, dass der Gemeinde nichts eingefallen ist, um den berühmten Rainbacher zu ehren, begeistert von der eindrucksvollen Laudatio des Landeshauptmanns, empört, dass niemand vom Gemeindevorstand nach Linz gekommen war, begeistert über den gewaltigen Besuch, empört, dass es eine Schande sei für die Gemeinde und ihr Mann habe das dem Bürgermeister schon vorgehalten, begeistert über die hohe Auszeichnung für Zauner, empört, dass die Offiziellen nicht einmal gratuliert haben, begeistert was für bedeutende Leute sie bei dem Fest getroffen habe und erzählt: beim Buffet sei sie mit einem Herrn ins Gespräch gekommen, der begeistert von den Rainbacher Evangelienspielen ist, er habe ihr eine Visitenkarte gegeben, mit der Bitte ihm die nächsten Termine mitzuteilen. Erst daheim habe sie die Visitenkarte gelesen und war noch nachträglich beeindruckt, dass sie sich so selbstverständlich mit einem Universitätsprofessor unterhalten habe.

Oktober

Geburtstagspost


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September

Zauners 80er

a) Publikumsansturm. Als Roswitha mit dem Kulturarmt des Landes Oberösterreich die Organisation der Geburtstagsfeier besprach, gings zunächst einmal um den geeigneten Raum. Roswitha sagte, dass ihrer Erfahrung nach etwa 300 Personen zu erwarten wären. In der Kutlurabteilung war man skeptisch und man kalkulierte mit einem Büfett von 250 - 300 Personen und reservierte den Festsaal des Linzer Schlossmuseums. Die Einladungskarten wurden verschickt, Plätze mussten bis 12. September, eine Woche vor dem Termin angefordert werden. Am 13. September wurde Roswitha informiert, dass sich aber bisher 530 Leute angesagt hätten und der Ansturm noch ungebremst wäre. Man entschloss sich die Veranstaltung vom Festsaal in den Barocksaal des Schlossmuseums livezu übertragen und ein zweites Büfett einzurichten. Am Ende setzte man aus feuerpolizeilichen Bestimmungen eine Obergrenze von 700 Besuchern fest, alle weiteren mussten abgewiesen werden.

b) Stau. Was sonst nur der Fußball zustande bringt, also die Besucher aus dem ganzen Land zum Schlossmuseum angefahren kamen, war einmal die Kultur für einen halbstündigen Stau in Linz verantwortlich.

c) Burgschauspieler-Rochade. Es waren zwei Geburtstagsfeiern angesetzt, die erste am 19. September mit der Festansprache von Landeshauptmann Dr. Pühringer, die zweite am 21. September in Wien in der prächtigen Kirche Maria am Gestade mit der Laudatio vom Präsidenten des österr. P.E.N.-Clubs, Dr. Helmuth Niederle. Das Hauptprogramm jeweils war die Aufführung von Zauners literarisch-musiklischem Requiems "Als er anklopfte, der mit seiner Knochenhand", mit Musik von Fridolin Dallinger, Dirigent Erasmus Baumgartner und dem Rezitator Burgschauspieler Branko Samarovski. Am Morgen des 19. September bekam Roswitha die Nachricht, dass Samarovski erkrankt war. Roswitha und Tochter Anne, die die Organisation der Wiener Veranstaltung übernommen hatte, versuchten verzweifelt eine Ersatzlösung zu finden, die sich dann erfreulicherweise rasch ergab. Joachim Bißmeier, ebenfalls Burgschauspieler, sprang ein und war ein bravouröser Ersatz. Bis zum 21. hoffte man, dass Samarovski wieder zur Verfügung stehen würde. Dem war aber nicht so, seine Erkrankung erwies sich als hartnäckiger, Bißmeier hatte allerdings am 21. September bereits einen fixen Termin. Also musste man noch einmal auf die Schauspielersuche gehen und hatte wieder Glück, ein weiterer Burgschauspieler Robert Reinagl, war bereit die Aufgabe zu übernehmen. Mit nur einen halben Tag Vorbereitungszeit, quasi vom Blatt gelesen, berührte er das Publikum zutierfst.

d) Überrschung. Marius Huszar, seines ZeichensTaxifahrer und Autor, war von der 'Totenhand' so berührt, dass er daheim nicht einschlafen konnte. Um 3 Uhr früh wollte er unbedingt einen Zaunertext lesen, möglichst einen, den er noch nicht kannte. Unter seinen Büchern stöberte er eine uralte Anthologie Facetten auf, in der der Text des "Spuk" abgedruckt war. Als er am nächsten Tag in Rainbach anrief und von Roswitha erfuhr, dass es sich bei "Spuk" um Zauners allererstes Theaterstück handelte, konnte er es fast nicht glauben. Die Pubertätsnöte der beiden 14jährigen Mädchen schienen ihm so ausgereift und überzeugend getroffen, dass er das Stück in die Reihe von Zauners Hauptwerken eingestuft haben würde.

e) Kaiserlich. 'Verehrte Fam. Zauner, erhielt  eine Einladung  vom Landeshauptmann zur Ehrung anläßlich des Geburtstages von  Friedrich Ch. Zauner.  Bitte  dem Jubilar meine besten  Wünsche  für  Gesundheit und Frohgemut  zu bestellen.   Leider ist  mir auch  2016  nicht gelungen  das Evangelienspiel  aufzusuchen, erinnere mich aber  an  eine faszinierende Darstellung , deren psychologische Durchdachtheit  und  menschlicher Vielfalt  überwältigend war. Wir haben  in dem Jubilar  einen Edelstein  für  Bühnensprache, Inhalt und Darbietung , der  wahrlich ein Meister ist. Ich bedauere sehr an dem Festakt  im Landhaus  nicht teilnehmen zu können  und  möchte herzlich aus Bad Ischl grüßen,  Markus Habsburg

f) Ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art kam aus der Türkei. Der Germanist Mustafa Cakir hat seine Übersetzung von "Exodus" "Musa'nin Yolculogu" abgeschlossen und Zauner bekam das Buch genau zu seinem Jubiläum in die Hände.

g) Tränen. Bei der Aufführung der 'Totenhand' in der Kirche Maria am Gestade kam Zauner neben einer ihm unbekannten jungen Frau zu sitzen. Bald spürte er, dass sie von dem Dargebotenen stark betroffen war. Am Ende der Veranstaltung, als Zauner sich von ihr verabschiedete, war ihr ganzes Gesicht Tränen überströmt.

h) Auslegung. Eine Besucherin der selben Veranstaltung, von Beruf Therapeutin, wandte sich an Tochter Anne mit der Bemerkung, ihr Vater müsste unbedingt einen Schlaganfall unter der Dusche gehabt haben, weil er die Situation so treffend schildert, wie sie es immer wieder von Patienten erfährt. Tatsächlich - aber ist Zauner ein Wannenbader und hat selbst noch nie einen Schlaganfall eritten.

i) Nach dem Ende der Veranstaltung stellte der Rektor von Maria am Gestade fest, dass er die Kirche selten so voll gesehen habe, dass aber alle Besucher bis zum Ende geblieben sind, sei ihm überhaupt noch nie passiert.

j) Gigant der österreichischen Literatur. Mit diesem Prädikat bedenkt Bernadette Gratz den Jubilar in ihrem Bericht über die Veranstaltung im Schlossmuseum Linz im Volksblatt vom 21. September 2016.

August

Marion träumt

Marion Jerschowa, P.E.N.-Mitglied und Autorin großer Russland Romane wie "Honigland-Bitterland", befindet sich zur Zeit auf Kur. "Ich träume", erzählt sie, "in letzter Zeit oft von Fritz (Zauner). Da sitze ich in einer Kammer an einer uralten Schreibmaschine, Fritz steht hinter mir und diktiert mir."

Besuch mit Überraschungen

Immer häufiger passiert es, dass Menschen, die ins oder durchs Innviertel fahren einen Abstecher nach Rainbach machen, um der Spielstätte der Evangelienspiele einen Besuch abzustatten. Zwei Ehepaare aus Bayern, die das auch taten, waren überrascht das Theater offen vorzufinden und noch mehr verwundert, als sie dem Intendanten und seiner Frau Roswitha gegenüberstanden, die an einem neuen Bühnenbild werkten. Natürlich wollten sie näher treten und alles erklärt bekommen. Zauner aber äußerte den Verdacht, sie seien nur deshalb gekommen, um den Dichter schwitzen zu sehen.

Berührung durch die Knochenhand

Für die Geburtstagsfeiern zum 80er von Friedrich Ch. Zauner ( Linz 19., Wien 21. September 2016) wird das literarisch-musikalische Requiem, mit Musik von Fridolin Dallinger "Als er anklopfte, der mit seiner Knochenhand" vorbereitet. Bei der ersten Chorprobe erlebte Dirigent Erasmus Baumgartner das totale Chaos, denn das Werk ist eine Art Zwiegespräch zwischen einem Chor und einem Schauspieler (Burgschauspieler Branko Samarovski). Zum Ende der Probe, als sich alles schon ein bisschen geordnet hatte und die Struktur des Stückes deutlicher wurde, bemerkte der Dirigent, dass einige der Chorleute schon Tränen in den Augen hatten.

Juli

ORF Sendung "Seitenblicke" vom 19. 7. 2016

In der Sendung wurde von Prominenten des soeben verstorbenen Publikumslieblings Ossy Kolmann gedacht. Waltraud Haas: "Ich habe mit ihm den Xander Vrüpp gedreht. Eine große Serie. Er war ein liebenswerter Kollege."

Gänsehaut

Eine Rainbacherin erfährt gesprächsweise, dass am 19. September im Museum Schloss in Linz zum 80. Geburtstag ihres berühten Nachbarn von Landeshauptmann Dr. Pühringer ein Fest gegeben wird, bei dem das literarisch-musikalische Requiem "Als er anklopfte, der mit seiner Knochenhand" mit Musik von Fridolin Dallinger, dem Chor Afficere unter der Leitung von Erasmus Baumgartner und dem Burgschauspieler Branko Samarovski aufgeführt wird. Eine kleine Weile ist sie sprachlos, dann sagt sie: "Jetzt habe ich Ganselhaut am ganzen Körper."

Warum man sich am Theater toi toi toi wünscht

Zuerst, schon bei den Proben, dann auch während der Aufführungen wurde Ulrich Scherzer, immerhin 83 Jahre alt, von Schwächeanfällen heimgesucht und man war sich nicht sicher, ob er seine Rolle als Sadduzäer auch spielen kann. Kurz darauf verletzte sich Selina Auinger an den Beinen, bekam einen Gips und die Szene der Einbläser musste von 6 auf 5 Mädchen uminszeniert werden. Nächste Katastrophe, der Lichtmann Harald Schreiner musste zu einem dringenden Begräbnis, als Einspringerin wurde kurzfristig Anne Zauner aus Wien geholt. Am vorletzten Tag der Aufführungsserie fegte ein heftiges Gewitter über das Theater, sodass unmöglich gespielt werden konnte, man hätte das eigene Wort nicht mehr verstanden. Das Publikum wartete im Pausenraum geduldig ab, bis man eine halbe Stunde später mit der Aufführung beginnen konnte. Zu guter Letz versäumte das noch sehr verspielte Mädchen Seline Steinhofer ihren Auftritt, zum Glück reagiert das Team Schauspieler, Sänger, Lichtmann so schnell, dass dem Publikum das Missgeschick gar nicht aufgefallen war. Und: die Gemeinde Rainbach lässt den Evangelienspielen lapidar ausrichten, dass der Fundus, der im früheren Probenraum der Musikkapelle untergebracht war, ab sofort zu räumen ist.

Er ist es!

Ulrich Scherzer erlitt einen kleinen Schwächeanfall und wurde zur Beobachtung ins Spital gebracht. Eine der Schwestern las den Namen des Patienten, er klang ihr bekannt, aber sie war sich nicht sicher. Als sie dann ins Krankenzimmer kam, jubelte sie laut: "Er ist es!" Sie hatte ihn nämlich schon als Schauspieler bei den Rainbacher Evangelienspielen gesehen.

Zuggespräch

Julian Baboi auf der Fahrt Berlin nach Rainbach hat sein Manuskript in der Hand und bereitet sich auf seine Rolle des Johannes bei den Rainbacher Evangelienspielen vor. Ihm gegenüber sitzt ein Mittdreißiger Deutscher der ihn immer wieder aus den Augenwinkeln fixiert. "Sind Sie vielleicht Schauspieler" fragt er. "Bin ich". "Kann ich Sie schon irgendwo gesehen haben?" - "Schon möglich." "Ihr Gesicht kommt mir bekannt vor. Ich bin nämlich auch an Kunst interessiert." - "Schauspieler?" - "Nein ganz im Gegenteil. Ich heiße Stephen, bin Fußballer und spiele bei Rapid." - Dass Julian Baboi eine Zeitlang mit dem absoluten Star von Rapid Wien, Stephen Hofmann, das Abteil geteilt und sich gut mit ihm unterhalten hatte, war dem von Fußball völlig unbeleckten Schauspieler gar nicht bewusst.

Mai

Liebe Roswitha, lieber Fritz,

ich muss Euch heute nochmals danke sagen für Euer Mitbringsel, der schönen, großen Kerze. Da Hannelore und ich recht große Romantiker sind, beleuchtet uns seit vorgestern Eure schöne Kerze den Frühstückstisch. Auf diese Art und Weise denken wir nun bei jedem Frühstück an Euch und wünschen Euch gedanklich einen schönen Tag. Alles Liebe aus Linz - und vergesst nicht, hin und wieder eine kleine Pause einzulegen und die Füße hoch zulegen. LG Hannes (der Dialektautor Decker) + Hannelore

April

Freitag, 22. April 2016

An diesem Tag trafen 2 Buchsendungen aus divegierenden Richtungen, praktisch im Stundenabstand ein: Die Belegexemplare der türkischen Übersetzung von "Kobe Beef" ("Kobe Biftegi") durch Mustafa Cakir im Verlag Salon, Istanbul, und Jörg Thuneckes "Das erzählerische Werk Friedrich Ch. Zauners", Verlag Edition Refugium Nottingham England.

Nachtrag zu Die wunderbare Büchervermehrung

Jener Riesen-'Ewigkeitsfan'' aus dem März-Eintrag war zur Zeit, als sie die Tetralogie las, gerade schwanger und hatte vor, ihr Kind Maurits zu nennen. Das Kind ist dann allerdings ein Mädchen geworden.

März

Die wunderbare Büchervermehrung

Auf einer Literaturveranstaltung, bei der auch Zauner anwesend war, outete sich eine Besucherin als Riesenfan der 'Ewigkeit'. Sie wusste, dass die Bücher seit über 10 Jahren vergriffen sind und wu nderte sich, dass sie bei einer Nachbestellung im Internet soeben einen 'nigelnagelneuen' Band der Tetralogie erworben harre...

Februar

Fliegendes Engagement

Das Ehepaar Zauner auf dem gewohnten Rundgang. Plötzlich stürzt aus einer Seitengasse ein Kind in vollem Tempo heraus und stellt sich in den Weg. Noch außer Atem sagt es: "Ich möchte bei den Rainbacher Evangelienspielen mittun." Das Mädchen stellt sich vor, ich bin Celine, 8 Jahre alt, was ich gut kann ist tanzen, Texte auswendig lernen, singen. Es folgt noch ein kurzes, abtastendes Gespräch, eineViertelstunde später ist es fix, Celine ist engagiert.

Jänner

Preis und Belohnung

Die Handelsakademie Schärding erhielt für ihr Projekt "Zwei Anstalten - zwei Projekte - ein Ziel" im Bildungshaus St. Magdalena in Linz von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer den Erwin Wenzl Preis für innovative Jugendarbeit überreicht. Die Preisträger entschlossen sich spontan den damit verbundenen Geldpreis nicht für ein großes Fest oder eine Reise auszugeben, sondern sich mit einem gemeinsamen Besuch der Rainbacher Evangelienspiele zu belohnen.


2015


Dezember


Rainbach

Erdmute, die Frau des Schauspielers Ulrich Scherzer ist schwer dement. Sie hat die Sprache schon ziemlich verloren, reagiert auch kaum mehr auf Worte. Bei den Rainbacher Evangelienspielen ist sie immer dabei, bei allen Proben, bei allen Aufführungen und schaut ganz gebannt zu. Als Uli den Text für das Stück des nächsten Jahres bekam, schnappte sie das Wort Rainbach auf, sofort erhellte sich ihre Miene, sie nickte und sagte: "Jouu". Und Uli wusste, sie freut sich schon wieder auf Rainbach.

November

Der Schnellzeichner

Am 6. Novemer 2015 feierte DAS THEATER, Hessen, mit dem Stück "U für X" im Schloss Biedenkopf Premiere. Der Autor wurde eingeladen und saß in der ersten Reihe Mitte. In der Wirtshausszene befand sich unter den Statisten Adnan Abd Al-Rahman, ein Kurde, seines Zeichens bildender Künstler, der bereits auf eine respektable Zahl internationaler Ausstellungen verweisen kann. Ohne dass irgendjemand davon wusste, fertigte er in den paar Minuten auf der Bühne jenes Porträt von dem vor ihm sitzenden Autor:

Oktober

Der neue Scholi

Seit Generationen heißen alle Katzen im Hause Zauner 'Scholi'. Das kommt vom Innviertler Dialektwort School, mit zwei O gesprochen und bedeutet Kater. Lange Zeit haben Roswitha und Friedrich überlegt, ob sie sich nach dem Tod des 'braven' Scholi wieder eine Katze zulegen sollten. Sie befinden sich in einem Alter, wo man befürchten muss, dass die Katze sie überlebt. Und wenn ein Tier an Haus und Menschen gewöhnt ist, frei laufen darf, ist die Vorstellung schrecklich es in ein Tierheim abschieben zu müssen. Den Ausschlag gegeben haben schließlich die Zauner Töchter mit ihrer Feststellung, ein Zauner Haus ohne Katze ist unvorstellbar. Der neue Scholi ist ein temperamentvoller, kluger Knubbel, der allerhand Wirbel macht, aber schon in kürzester Zeit sich eingewöhnt hat.

September

Scholi

Die Evangelienspiele hat er noch erlebt, bald danach ist er an Altersschwäche gestorben, Scholi, der Kater der Zauners. Als im Jahre 2000 von der Grenzlandbühne Leopoldschlag die Theaterfassung von Zauners Roman "Dort oben im Wald bei diesen Leuten" aufgeführt wurde, kam Roswitha mit Verleger Steinmaßl ins Gespräch und erzählte, dass sie eine Katze suche. Zufällig hatte er eine. Sie wurde gleich mitgenommen, Roswitha bettete sie in ihren Pullover. Während der fast zweistündigen Autofahrt blicke der Kater gelegentlich auf, sah die Lichter draußen und zog seinen Kopf schnell wieder zurück. Zuhause angekommen mitten in der Nacht, verdrückte er sofort eine große Portion Futter, benützte das Katzenklo und suchte sich sein Bett oben im 2. Stock auf einem alten Großvatersessel. Er wurde der angenehmste Hausgenosse, den man sich denken kann, er erhielt folglich den Beinamen 'braver' Scholi.

August

Parameter Gewicht

Das Standardgewicht Zauners ist 75 plus. Sobald die Evangelienspiele in die Intensivphase treten, wird es sukzessive weniger, sinkt manchmal unter 70 kg. Da fangen Mitarbeiter oder Besucher schon an, Sorge um seine Gesundheit zu haben. In diesem Jahr, bei der Produktion von "Esther", ist sein Gewicht nur zwei-, drei Mal auf 74 kg gesunken. Was allerdings kein Indiz ist, dass die Produktion problemlos über die Bühne gegangen wäre...

Juli

...auch nicht besser

Bischof em. Maximilian Aichern, noch sehr berührt von der Aufführung "Esther", sagte beim Weggehen zu Besuchern: "Das können sie am Burgtheater und an anderen Theatern auch nicht besser."

Juni

Die Sorgen der Mutter

"Wenn er auf der Bühne steht, zittert die Mama" überschreibt Karin Prünstinger ihren Artikel in TIPS, in dem sie über Daniel Holzapfel berichtet, der von Kindergartentagen an Mitwirkender der Rainbacher Evangelienspiele ist. 2015 spielt der ältere Bruder Franz einen Schergen, der einen gefangenen Juden mit dem Messer attackiert. Sowie er zu einem Schnitt ansetzt, entsteht eine Wunde, aus der reichlich Blut fließt. Um Gottes Willen erschrickt die Mutter, hoffentlich hat Franz da nicht zu fest draufgedrückt.

Mai

Künstler Pech

Um die Farben haltbar zu machen, damit die Kleider gewaschen werden können, mussten sie eine zeitlang bei 45 Grad ins das Backrohr. Einmal übersah die Künstlerin die Zeit und das Kleid war angebrannt. Entsetzt meldete sie sich bei Zauner und bat ihn, ein neues Kleid schneidern zu lassen. Zauner beruhigte sie, sie möge sich den Schaden erst einmal ansehen. Tatsächlich ließ sich die verbrannte Stelle übermalen und das Kostüm war gerettet.

April

Premieren

Zwei Künstler, die bei den Evangelienspielen 2015 mitwirken, haben Aufgaben erhalten, die sie vor neuen Herausforderungen stellen. Paul Thalmann, der bisher Bücher illustrierte und ausschließlich in Öl arbeitete, soll für den Palast des Königs in "Esther" ein Gemälde schaffen in der Größe von 3 x 3 Metern. Roswitha Nickl, erfahren in allen möglichen Techniken der Malerei, soll die Kleider der Chorsängerinnen mit künstlerischen Elementen versehen.

 

März

Trauer

Jörg Thunecke, einer der profiliertesten Germanisten in England, Fachgebiet Exilliteratur, beklagt sich bei Zauner: "Übrigens habe ich gerade Bd. 4 der 'Ewigkeit' beendet & traure immer noch einem fünften - abschließenden - Band hinterher.

betrifft: wiederholung des "xander vrüpp" im ORF

hallo, ich fand es witzig. wir haben ja keinen fernseher und hannes – total hundsmüde hört fritz zauner. schon war er wach. irritiert war er, warum man ihn nicht friedrich ch nannte. christa

"Persi & Jahn"

Einen schönen guten Morgen aus Wien! Gestern habe ich beim Verlag den Vertrag unterschrieben. Jetzt können wir ganz offiziell beginnen. Ein Traum wird wahr. Wir dürfen einen "Zauner" auf unsere Bühne in Biedenkopf bringen. Günther Jahn

Februar

Nachhaltigkeit

Das Buch "Dort oben im Wald bei diesen Leuten" habe ich das erste Mal mit 17 während meiner Hak-Zeit gelesen. Schon damals hat es mich fasziniert und es war mir klar, dass es sich beim Rosswald um den Sauwald handeln muss. Vorgestern habe ich begonnen, das Buch erneut zu lesen und es zieht mich in den Bann wie schon lange keine Lektüre mehr. Ich finde es genial, detailgetreu und ungeschminkt. Ich kann unsere Gegend, die Menschen und ihre Eigenheiten darin erkennen und finde dadurch einen neuen Blick auf meine eigenen Wurzeln." Edeltraud Malzer, ihres Zeichens Gestalterin des Schöpfungsgartens im Sauwald, Münkirchen.

Jänner

Terminproblem

Sandra, die Jüngste im Team der Evangelienspiele, noch Tafelklasserin, sagt sorgenvoll zu ihrer Oma: "Ich weiß nicht, Oma, wo ich jetzt als Schauspielerin noch Zeit für die Feuerwehrgruppe habe."

 

Juli

Rekordverdächtig

war wohl die granitene Stele von Markus Trunez als Bühnenbild mit ihren gut zwei Tonnen Gewicht!

Eine Frau aus Grieskirchen
war gerade beim Arzt zur Untersuchung, dort schwärmte die Schwester ihr von "Tamar" vor - noch in der Ordination rief sie an und bestellte Karten für die Abendvorstellung.

Nachricht aus der Ferne

Die kenianische Autorin Philo Ikonya hat die Evangelienspiele besucht und schreibt: Dear Mr. Friedrich Zauner, I am writing to thank you for the good time we had in Evangelienspiele watching Tamar last Sunday. The writing of and concept of staging from the Bible regularly is a great idea. Tamar was a

good performance and the music excellent. I thought the singers should have got more applauses. Even when I did not understand all the words the music connected the scenes well, besides the biblical theme. Tamar surprised me when I first read about her in the book of Genesis 38. I had not forgotten the story but yes, the names. I loved the stage. Seeing nature out there. I understood the simple conversations (Little Tamar up the tree) and loved the address of the father..."You are may daughter!", Tamar's conversation with the young Shelah and the births. Very striking too is the striding across the front by Tamar after her time with Judah.

Als Heinz Marischler
eine Aufführung von „Tamar“ besuchte,  zückte er spontan
seinen Zeichenstift und begann, mitten im Publikum sitzend,
seine Eindrücke graphisch festzuhalten. Auf diese Weise ist ein subjektives künstlerisches Protokoll der Aufführung entstanden

 

 

Juni

Regenbogen über den Rainbacher Evangelienspielen

 

Mai

Dürfen und müssen

Die Großmutter einer Schülerin des Gymnasiums wendet sich an Roswitha mit der Bitte um Hilfe und Information, denn ihre Enkeltochter muss eine Arbeit über ein Buch von Friedrich Ch. Zauner schreiben. Muss! Bisher war es nämlich im Allgemeinen so, dass die Schüler über "Das Ende der Ewigkeit" oder "Dort oben im Wald bei diesen Leuten" schreiben wollten und die Lehrer es waren, die das Thema ablehnten. Sie hätten, um die Arbeiten beurteilen zu können, ja die Bücher erst selber lesen müssen.

April

Totgesagte...

Mitten an einem Fernsehabend schaltet ein Sender aus mit dem Hinweis, dass das Programm nun nicht mehr angeboten würde. Eine Weile Rätselraten. Irgendwann entschließt sich Roswitha beim Anbieter anzurufen. Die Dame am anderen Ende der Leitung nach einer Pause, mit Trauerflor in der Stimme: "Ist bei Ihnen etwas vorgefallen in der Familie?" - "Nein. Was sollte vorgefallen sein?" Des Rätsels Lösung: Das Programm war gekündigt worden mit der Begründung, Friedrich Ch. Zauner sei soeben verstorben. - Der Urheber des 'Scherzes' konnte offensichtlich nicht eruiert werden, aber, wie das Sprichwort ja weiß, 'Totgesagt leben länger.'

März

Heilmittel

Ulrich Scherzer, verlässlicher und beliebter Darsteller bei den Rainbacher Evangelienspielen, musst sich einer By-pass Operation unterziehen, bei der schief gegangen ist, was nur schief gehen konnte. Eine Zeitlang befand er sich in sehr geschwächtem Zustand, aber, sagte er, je näher die Spiele rücken, umso besser fühle ich mich, sie sind das beste Heilmittel für mich.

Februar

Page turner

Dirk Dahnke, seines Zeichens Apotheker und Leseratte, behauptet: "Zauner ist einer der raren page turner in der deutschen Literatur, wenn man eins Seite gelesen hat, kann man man das Buch einfach nicht zur Seite legen, man kann nicht anders als weiterlesen.

Jänner

Zauner vorn & hinten - Schnappschuss von Fritz Schneebauer

2013

Dezember

Eignungstest

Günther, Literaturguru aus Hessen, hat Probleme mit den Augen bekommen. Noch vor Weihnachten hat er sich in der Hörbuchbibliothek in Marburg umgesehen und sofort einen Test gemacht. Er hat im Katalog zuerst unter Z nachgeschlagen, dann unter Zauner. Da stand dann, dass es "Das Ende der Ewigkeit" aufgesprochen gibt. Viele Stunden lang. Da wusste er, diese Bibliothek taugt etwas und es war ihm klar, was seine erste Bestellung sein würde.

November

Das typisch Österreichische

In einer Diskussionsrunde, bei der das typisch Österreichische künstlerischer Persönlichkeiten zum Thema stand, sagte Zauner u. a.: Andre Heller wollte in seiner Kindheit unbedingt Pfarrer werden und - es ist ihm gelungen. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Oktober

Russisch-österreichischer Kulturaustausch

Der Linzer Poet und Taxifahrer Marius Huszar erzählt in seinem Buch "Der Taxisteher" von einer kulturinteressierten Russin namens Ljudmilla, der er ein Buch von Hermann Bahr geschenkt hatte und von ihr erfahren hatte, dass das nicht 'ganz das ihre war'. Er überlegte: "Wenn sie am Freitag wieder abreist, bekommt sie etwas von Stifter zu lesen... oder von der Recheis... oder den Zauners..."

September

In seinem Buch "Voll der Erwartung"

Texte und Skizzen zu Friedrich Ch. Zauners Evangelienspiel "Von Jakob, Josef und seinen Brüdern" im Verlag morgenroth media, München, sieht Prof. Peter Pabisch, Universität Albuquerque, USA, den Autor so:

Pabisch-Friedrich Ch. Zauner

den Regisseur so

Pabisch-Friedrich Ch. Zauner

und Zauner, der gerade ein Buch signiert, so:

Pabisch-Friedrich Ch. Zauner

August

Hotel

Immer noch kursieren Gespräche um die Evangelienspiele vom vergangenen Juni. Dabei wird auch immer wieder festgestellt, was sich von Jahr zu Jahr im Theaterstadl ändert. "Dieses Jahr ist vieles neu. Überhaupt ist das Hotel mit der langen Theke und den vielen Tischen so elegant geworden", sagt eine Frau. Hotel? - Sie meinte natürlich den Pausenraum.

Juli

Zukunftspläne

Bei einem Gespräch über die nächsten Pläne formulierte es Zauner so: Wenn man alt wird, kommt man leicht in die Situation einer Strickerin, die da sagt: 'Jetzt muss ich ganz schnell nadeln, damit mir der Faden nicht ausgeht, ehe der Strumpf fertig ist.'

Kaiserlich

Bei Kaiserwetter kam aus der Kaiservilla in Bad Ischl Erzherzog Markus Habsburg-Lothringen zu den Evangelienspielen angereist. Er war von der Aufführung sosehr angetan, dass er sie sich gleich zweimal hintereinander ansehen wollte. Er gratulierte dem Autor Zauner und es stellte sich heraus, dass er dessen Tetralogie "Das Ende der Ewigkeit" besitzt und sie mit Vergnügen gelesen hat. Danach übernachtete er zufrieden und ganz ohne Allüren im Landgasthaus Ebner in Rainbach.

Es drängt mich

Euch meinen spontanen Eindruck von der miterlebten Aufführung Eures Biblischen Schauspiels „Von Jakob, Josef und seinen Brüdern“  möglichst rasch und frisch mitzuteilen.Ich habe mich jahrelang, eigentlich seit meiner Studienzeit, kontinuierlich mit den biblischen Überlieferungen und darin handelnden und leidenden Figuren befasst. Die Kunstgeschichte mit ihren unzähligen Bildern und die literarische Bibelnähe meiner genauer studierten Dichter mit ihren Lebensläufen und literarischen Hervorbringungen, von Hamann ( über den ich dissertierte) über Klopstock, Lessing und bis hin zu Goethe ( der seine Bibel genau im Gedächtnis hatte) reicht also meine Assoziationskette.Und so bin ich, von glücklichen Umständen geleitet, in Eure Evangelien- und Mysterienspiele hineingeraten.

Ich gratuliere Euch ehrlich und herzlich zu dem von Euch errichteten Theaterbau. Ich sehe ihn als eine überwältigende hölzerne Basilika an, eine ARCHE  im Kubinschen Sinn, welche die Leute zusammenfasst und zu einem meditativen Nachdenken bringt, so dass sie eigentlich alle  aus einer schier unerschöpflichen gemeinsamen Quelle oder Wurzel her zu kommen erkennen, gleichgültig, wie sehr ihnen bisher schon ihr  Denken für diese grundierende Welt, für dieses Gravitationsfeld, das sie noch immer auffängt, abhanden gekommen sein mag.

Der Innenraum mit seiner riesigen Öffnung hinauf zum Giebel, die Zeichnungen und Malereien an den Wänden und am Proszenium, die Scheinwerfer im Gebälk, die Bühne mit ihrer vom Kreuz- und Quadratmuster strukturierten, verbergenden Wand, die mitunter sich auseinanderzieht und einen  Ausblick, eine gleichsam ausufernde und doch zugleich streng begrenzte Szenenerweiterung freigibt in die baumlaub- und wipfelwogende freie Landschaft hinaus: Vor diesem Hintergrund laufen Parabeln ab mit unerbittlichem Gleichnischarakter auch für uns Heutige, Flüchtige, Oberflächliche, für jeden von uns, ja auch für die Kinder verständlich und einleuchtend dargestellt.

Die Texte des Autors verkörpern diesen auch als Librettisten, sie laden ein zur musikalischen Ausdeutung durch Sologesang, Chor und Orchester. Verständnis baut sich so wie von selber auf. Es bedarf keinerlei Belehrung durch die Hervorbringer.

Die biblischen Geschehnisse und Geschichten, die Du, lieber Autor, freilegst, um sie in ihrer zunächst noch verborgenen Zielgerichtetheit unverstellt  sichtbar zu machen, haben mich, einmal mehr, davon überzeugt, dass das Alte Testament der am striktesten auf Zukunftsorientierung hin komponierte Religionsbericht ist, den ich in solchem Zusammenhang kenne.

Die Jakobsleiter, die zwölf Stämme Israels, der Alte Bund, der sich im Neuen erfüllt, um in die Weltgeschichte und in das Weltgericht einzumünden: Kühner sind Verkündigung und innerer Auftrag eines Volkes., das gleichnishaft für alle anderen Völker steht, nicht mehr mitteilbar.

Der Aufgabe, dies in Dein schlichtes biblisches Welttheater hinein zu übersetzen, bist Du vorbildlich nachgekommen.

Ich komme zurück auf Euch beide, Roswitha und Friedrich. Eurem Theater ist eine lange und fruchtbringende Zukunft zu wünschen.

Dr. Peter Kraft

Juni

Schmerzvolles Wiederssehen

Johanna Schreiner, Chorsängerin und langjährige, treue Mitwirkende bei den Spielen, konnte in diesem Jahr aus beruflichen Gründen nicht dabei sein. Als sie die Vorstellung am 15. Juni besuchte, war sie derart überwältigt vom Zu- und Wiedersehen mit ihren Kollegen,dass sie immer wieder in Tränen ausbrach. "Und da bin ich nicht dabei!" Wenn sie im nächsten Jahr wieder nicht frei bekommen würde beschloss sie, wechselt sie die Arbeitsstelle.

Empfehlung

In Passau, das schwer vom Jahrhunderthochwasser betroffen war, konnte das Theater nicht mehr spielen. In der Passauer Neuen Presse empfiehlt der Passauer Tölpel in seiner Kolumne den Theaterinteressierten nach Rainbach zu den Evangelienspielen zu fahren: Was Friedrich Ch. Zauner und sein Team da auf die Bühne stellen, ist sagenhaft. Spiel, Musik, Gesang vom Feinsten, alles perfekt inszeniert. Man muss nicht nach Wien oder Salzburg fahren, nur 25 Kilometer in den Sauwald, heute, morgen und nächste Woche von Freitag bis Sonntag jeweil 15 und 19:30 Uhr. Eine allerwärmste Empfehlung von deinem Passauer Tölpel

Zwischenfall

13. Juni, Premiere von "Von Jakob, Josef und seinen Brüdern". Der ORF schneidet mit. Es müssen Kabel verlegt werden. Bei der Vorstellung stellt sich heraus, dass ein Kabel den Ausgang versperrt. Die armen Schauspieler stehen vor verschlossenen Toren und müssen improvisieren. Dem Publikum fällt kaum etwas auf. Kollegen wundern sich, wie cool sie geblieben sind. "Stimmt gar nicht", bekamen sie zur Antwort, " im ersten Schreck sind wir uns einfach in die Arme gefallen."

Enttäuschung

Bernd von Bömches hatte als Abraham 2012 einen schwierigen, arg verschlüsselten Schlusssatz zu sprechen, der ihm bis zur Premiere hin Schwierigkeiten bereitete, in diesem Jahr als Chronist beklagte er sich: "Die Dialoge sind heuer so einfach, als wären sie gar nicht von Zauner." Der Schauspieler hat allerdings einiges zur 'Vereinfachung' beigetragen.

Mai

Wie sich Zeiten ändern

Dass Autoren Journalisten Rede und Antwort stehen müssen, ist ja nichts Ungewöhnliches. Zauner erlebt zu seiner Freude, dass er jetzt schon von seiner Enkeltochter Lea interviewt wird. Sie hat von ihrer Professorin die Erlaubnis erhalten, ein Referat über den Roman "Dort oben im Wald bei diesen Leuten" zu halten.

Druckfehler - und andere Teufel...

In der Rundschau heißt es: 'Zehn Jahre ist es her, seit Rudolf Ch. Zauner mit Passion die ersten Evangelienspiele in Rainbach auf die Bühne brachte.' Die Passauer Neue Presse ließ 'Zeichen und Würde' folgen und laut der Zeitschrift Linzer Musiktheater wird heuer 'Jakob und seine Brüder' gespielt.

April

Die Übertreibung der Woche

Ein Nachbar, der mit einer schweren Krankheit ins Spital eingeliefert worden war, will sich mit Eintrittskarten im Juni bei den Ärzten für die gute Behandlung bedanken. Da werde ich leicht zehn Karten brauchen, sagte er, alle Ärzte und alle kennen die Rainbacher Evangelienspiele, und mit einem Nachsatz, ihr seid ja schon weltberühmt.

März

Und noch einmal Ulrich Scherzer,

der ja auch Mitwirkender der Rainbacher Evangelienspiele ist: Als ich zum ersten Mal hinauf zu den Proben fuhr, dachte ich, ich muss mich verfahren haben, denn die Straßen wurden immer enger. - Er der Großstädter, der weitgereiste Theatermann, konnte es sich nicht anders vorstellen, als dass die Zufahrten zu Theatern Prunkstraßen oder Avenuen seien.

Februar

27. Februar 2013

Ulrich Scherzer nach der Premiere: Lieber Fritz! Schön, daß Du den "Vergessenen" geschrieben, oder besser gesagt, gedichtet hast. Ich dachte oft, Du hast ihn mir auf den Leib geschrieben! Herzlich Uli

Ankündigung

EISENHAND THEATER: "Der Vergessene". Der österreichische (Theater-)Autor Friedrich Zauner zelebriert mit diesem Stück seinen 80. Geburtstag sowie sein 50-jähriges Bühnenjubiläum.

Jänner

Ein Schlüsselroman von Roswitha Watzl

„In diesen Literaturkreis möchte ich eindringen. Ich werde immer wieder zu seinen Veranstaltungen gehen, und über kurz oder lang Anschluss finden.“ Gesagt und halb getan.
Es war ein sehr bekannter Autor da. Buchpräsentation und Lesung.
Der Saal voll. Tisch an Tisch. Sessel an Sessel. Neben mir, aber an einem anderen Tisch, jedoch fast auf Tuchfühlung. ein regional nicht völlig unbekannter Autor. Ein introvertierter Mensch. Trotzdem hat er mir bei der letzten Lesung hier in einem gar nicht so kurzen Gespräch einen schmalen Einblick in seine sensible Seele gewährt. Ein paar Minuten lang hoffe ich, dass sein herum schweifender Blick auch Fremder erwidert er den Gruß. Ich gebe nicht so schnell auf, sage, dass wir uns kennen mich trifft. Er trifft mich nicht, huscht nur über mich drüber. Jetzt wage ich es und spreche ihn an. Als ein. haben ein Gespräch geführt. damals bei der Lesung von ........... „erinnern Sie sich?" „So düster". sagt er. wendet sich weg und geht weiterhin seiner Beschäftigung nach. die Menschen im Saal zu überprüfen.
Nach der Lesung hänge ich mich als die Letzte an die Schlange derer, die sich beim Autor des Abends um ein Autogramm anstellen und bin nur eine Sekunde lang die Letzte. Alle haben das Buch dessen in der Hand, der hier sitzt. eins nach dem anderen öffnet und signiert, manche möchten ein paar Worte dazu geschrieben haben, manche, er möge schreiben:
Für ........... Was für ein sympathischer Mann, denke ich, freundlich und umgänglich redet er mit allen. völlig natürlich, ohne einen Schimmer von Arroganz. kommt ihren Wünschen entgegen. Alle haben ein Buch von ihm, wie gesagt, das sie dort drüben am Büchertisch gekauft haben, alle außer mir. Ich nämlich gehöre zu denen, die ihr Lesebedürfnis über die Bücherei stillen müssen, aus Kostengründen. Und als ich nun plötzlich vor ihm stehe, so mit leeren Händen, sage ich: ,.Ich möchte nur ein bisschen mit Ihnen reden." „Gut", sagt er genau so freundlich und umgänglich, „reden wir." Aber hinter mir die Schlange und ich trete zur Seite und sage: „Ich warte.“
Doch neben ihm wartet schon ein Anderer, und als endlich die letzte Verehrerin mit ihrem Buch abgeht, nimmt ihn der Andere in Beschlag und ich ziehe mich zurück.
Halte Umschau im Saal. Dort drüben ein Kreis von Menschen und ich erspähe, als er sich für einen Moment lichtet, wen sie da einkreisen. Sie ist schon zu Beginn vorgestellt worden: Die Ehefrau des heutigen Autors und selbst Autorin. Ich stehe an der Außenseite des Kreises. Es muss irgend etwas Sehnsüchtiges in meinen Augen gestanden sein, denn plötzlich sagt ein Mann zu mir: „Möchten Sie mit der Frau ....... sprechen?“ Und macht mir die Gasse. Da stehe ich vor ihr. Liebenswürdig sieht sie mich an, reicht mir die Hand, wir sprechen ein paar Sätze. Selten. denke ich, trifft man einen derart liebenswürdigen Menschen. Einen derart spontan herzlichen, der einem so unbekümmert menschlich entgegentritt. Aber der Kreis rund um sie herum! Alle wollen von ihrer Zuwendung und ihrer Liebenswürdigkeit ein Stück haben. Wieder ziehe ich mich zurück.
Ich streife herum in dem kleinen Saal, der sich schon gelichtet hat, schleiche vorbei an einem Tisch, an dem ein älterer Mann sitzt mit einer jungen Frau. Und der ältere Mann ist niemand Geringerer als der berühmte Literaturkritiker, der heute der Veranstaltung die Ehre gibt und die Laudatio auf das Autorenpaar gehalten hat. Und unglaublicherweise wirft der Berühmte einen Blick auf mich und fragt: „Auch eine Kollegin?“
Nein, bekenne ich. Nur eine Interessierte. Irgendwie passiert es, dass ich plötzlich neben den beiden sitze. Drei Minuten lang sind wir zu dritt hier am Tisch. Dann erhebt sich der berühmte Literaturkritiker, murmelt irgend etwas, nach Entschuldigung klingt es nicht, ich denke, er muss auf die Toilette, aber falsch gedacht, er geht bloß an an einen anderen Tisch, Wir zwei Frauen also allein,  und die mir fremde Dame nimmt die Gelegenheit war, sich einmal das Herz auszuschütten: Zwei Kinder. der Beruf, der Haushalt - ja, das sei schon eine Dreifachbelastung, „wenn sie“, sagt sie, „wenigstens nicht immer krank wären!“ Schnupfen, Husten sowieso dauernd, dazwischen Angina, voriges Jahr gar Scharlach, und gerade habe eines eine schwere Grippe hinter sich, und jetzt warte sie nur darauf, dass das zweite Kind auch dran kommt. - Sowie das Herz ausgeschüttet ist, schaut sie hinüber zum Tisch, an dem nun der sitzt, der vorher hier gesessen ist, sagt: „Entschuldigung!“ steht auf und geht weg.
Als ich den Saal verlasse, blicke ich noch einmal zurück. Alle Tische leer bis auf einen, an dem alle Sessel belegt sind, und an dem mitten drin der berühmte Literaturkritiker und seine junge Kollegin sitzen.
Das liebenswürdige Autorenpaar sehe ich nirgends mehr.

2012

Dezember

Herr Friedrich Ch. Zauner

Ich habe heute an die Postsendung erhalten. Ich will wieder und wieder sagen, dass ich so glücklich sind . Ich  erinnere mich nicht, wenn ich so glücklich wie dieser bin. Ich werde fernsehen Cd und hören  Ihre Hörspiele jetzt und ich bin so neugierig.
Vielen Dank

beste Grüße from Turkeı

Skeptisch

Am 28. November wurde in Linz vom Land Oberösterreich ein Festakt "60 Jahre OÖ Landeshymne" veranstaltet, bei dem Friedrich Ch. Zauner die Festansprache hielt. Zwei Schwestern aus Bad Ischl befanden sich unter den geladenen Gästen. Die eine sagte zur anderen, weithin hörbar: "Ich hätte mir nie gedacht, dass in Österreicher je einer so eine Rede halten würde."

November

Verehrter Herr Zauner,
Irgendwie hatte mein Besuch in Linz so etwas wie ein "Acte de presance". Ich wollte sie einmal persönlich "erleben".
Wie auch immer, die Veranstaltung entwickelte sich für mich zu einem sehr interessanten Abend, für den ich ihnen dankbar bin.
(Dass ich mich bei der Hinfahrt gezählte 7x verfuhr und den Tränen nahe war, ist nur auf meine Ortsunkenntnis zurückzuführen)
Nach der Lesung waren sie von einer - sie adorierenden - Menschentraube eingehüllt. Ich musste noch am Abend ins nordöstliche Weinviertel - nahe der slowakischen Grenze - fahren, da ich am nächsten Morgen einen Arzttermin hatte.
Ein Anstellen um sie doch noch am Rockzipfel zu erwischen, war daher leider nicht möglich.
Das gegenständliche Buch habe ich bei meinem Buchhändler bereits bestellt.
Wie wir es doch schaffen, zu einem anregenden Plausch zu kommen, weiß ich im Moment nicht. Es wird wahrscheinlich Frühjahr werden müssen. Wie auch immer: Ich (wir?) haben eine Perspektive!
Herr Zauner, nochmals Dank für diesen Abend, bleiben sie gesund und ganz herzliche Grüße von mir
Peter de Bruin

Eine Mail aus der Türkei beginnt so:

Herr Friedrich Ch. Zauner, hallo, wir sind aus der Türkei und Schüler in Eskisehir Osmangazi Üniversitesi. Wir hoffen, dass Ihnen gut sind.

Oktober

Der Brief eines Fans aus Chicago beginnt so:

Hallo Fritz,
hoffe, du beleidigst dich nicht, wenn ich mir das Duzen erlaube.

September

Ein treuer Zauner Leser und ein unerschütterlicher Optimist:

Liebe Roswitha, lieber Fritz!
 
Könnt Ihr mir sagen, wo ich den Zyklus "Das Ende der Ewigkeit" kaufen kann. Ich hätte vier Stück davon gebraucht.
 
Servus und mit lieben Grüßen!
 
Franz Schmid

August

Leserbrief aus Wien

Verehrter Bibel-Erwecker,

Dass wir bei Gerhard und Eva Jandl zu unserer freudigen Überraschung auch Ihnen und Ihrer lieben Gattin begegnet sind, hat meine Frau und mich aufrichtig gefreut. Nach ein paar Aufarbeitungstagen in Wien sind wir nun in unserem Waldviertler Blockhaus in Arbesbach gelandet und ich habe mich sofort über die Texte von „David“ und jenen der zwölf Jakobssöhne hergemacht. Dass ich wenigstens textlich noch im Nachhinein das David-Werk kennenlernen und mich auch schon in den nächstjährigen Dramenabend einlesen  konnte, hat mich wirklich gefreut, weil beides so unerwartet kam. Mit jedem neuen Band kommt Ihr Anliegen, mit Schlüsselpersonen und –ereignissen des Alten Testaments den Weg zu einem besseren Verständnis des Neuen aufzubereiten, besser zum Ausdruck. Ich habe wieder Ihre Sprache bewundert – einfühlsam, die Zeitgebundenheit nicht antastend und dennoch klar, verstehbar in jedem Satz. Wichtige Aussagen werden vorsichtig zerdehnt, wiederholt, was dennoch nie monton oder gar langweilig wirkt. (Die Kinder wiederholen das ebene Erfahrene!) Das Bibelwort wird nicht gezielt verfälscht, nicht umgedeutet, aber akzentuiert. (Dazu gehört m. E. auch, dass die Heimkehrer aus Ägypten beim ersten Mal mit dem Kaufgeld im Sack belohnt und nicht als Diebe hingestellt werden sollten. Die wunderbare Berufung von Personen mit bestimmten Charisma, die aber in anderen Bereichen menschlich versagen können, wird beim Sänger David schmerzlich deutlich. Das Ringen Jakobs/Israels mit Gott wird sinnenfälliger als in der Bibel plausibilisert. Wunderbar die Aussage Josefs, Vater habe diese Geschichte manchmals recht unterschiedlich erzählt!  Unübersehbar die an verschiedenen  Stellen verankerte Aussage: Gott ist immer,  ist überall mitten unter uns! Ich freu´ mich ehrlich schon auf den Sommer 2013. Die Termine sind im Kalender bereits eingetragen. Herzlich grüßen Sie beide meine Frau und Ihr Hubert Feichtlbauer

Juli

Ein Nachbar

Wenn ich gewusst hätte, wie schön sie sind, hätt ich mir die Spiele auch schon viel früher angesehen.

Noch einmal die musische Person:

David

und dennoch
kenne
ich dich nicht

du hältst dich
verborgen
im Goldbrokat deiner Lieder

den Jubel gereimt
Verzweiflung
im Melodiengespinst der klagenden Worte

ich weiß um den Stein
der dich deine Unschuld gekostet

die Gebete seien deine Gestalt
sagst du
und schlingst den Mantel enger um dich
in ihnen gehe dein Atem
ein und aus
dort wohne
die blökende Herde deiner Gefühle
dort nehme sie Reißaus vor Wölfen
und stürme dem Einen entgegen
den du zu zeigen versuchst
denen die auf
dich
blicken
(Monika Steininger)

Juni

Und wieder singen die Frösche

Auch die neue Generation der Frösche im benachbarten Teich quaken vielstimmig während der Chor singt. Sobald auf der Bühne wieder gesprochen wird, verhalten sie sich ruhig und schweigen. Hören sie zu?

Dialog zwischen Dr. Sixtus Lanner und Friedrich Ch. Zauner

"Und was macht ihr mit dem Stadel nach den Aufführungen der Evangelienspiele? Veranstaltet ihr Weihnachtsmärkte?" - "Nein." - Vermietet ihr ihn an Hochzeitsgesellschaften?" - "Nein." - "Veranstaltet ihr Konzerte, Heimatabende?" - "Nein." - "Dann bleibt ihr arm!" - So soll es auch sein...

Schlagfertig

Als Saul (Guido Grollmann) dem siegreichen David als versprochenen Lohn seine Tochter zur Frau geben sollte, stellte er noch eine Bedingung: Er soll mir 20Vorhäute (statt 100) der unbeschnittenen Philister bringen. David (Johannes Berg) rettete die Situation für die Kinder, die einstudiert hatten, bis 100 zu zählen, mit dem Satz: Du hast 20 Vorhäute von mir verlangt, hier hast du 100.

Mai

Prophetisch

Bei der Präsentation des neuen Stückes der Evangelienspiele in der Kapelle des Klinikum Wels hielt Diakon Herbert Mitterlehner eine Einführung und er sagte: "Es hat immer in der Geschichte Propheten gegeben und gibt sie auch heute noch. Einer davon ist Friedrich Ch. Zauner." Er begründete seine Aussage: "Weil er sich auf die Suche nach den Wurzeln begibt."

April

Die Fritzen

Man merkt, sagt eine treue Besucherin, dass es nun bald wieder mit den Evanglienspielen losgeht, ich habe gestern den kleinen Fritz in Schärding gesehen. Mit dem 'kleinen Fritz' ist der Regieassistent Fritz Schneebauer gemeint, der stattliche 1 Meter 85 misst. Der 'große Fritz', der Zauner, bringt es dagegen freilich nur auf 1,70.

Von einer musischen Person

Ein schöner Tag

großzügig
teilt der Himmel
sein Blau
mit dem Fluss

der nimmt es gelassen
und trägt es fort

im Dunkeln
die Fische
sind stumm

(Monika Steininger)

März

Günther aus Hessen hat eine Vision in den USA

Ihr glaubt es mir nicht, müßt es aber doch. Ihr kennt mich, ich habe keine Phantasie, dies wisst Ihr.
Ich gehe zu einem Konzert einer Dixiländgruppe in einer dieser Privatkirchen in Florida. Es sind das so, "Wirsind werundunterunskirchen". Ihr glaubt es nicht! Eine private Kirche. Das Gotteshausfür die Kirchgäger an Sonntag, so groß wie die Volksoper in Wien und genauso gebaut. Ich dachte, ich sei in einem großen Theater, bis ich ganz klein, weit vorne das Kreuz entdeckt habe. Aber was erzähle ich, nicht das, sondern jenes: Ich setze mich im Rang hin, alles sehr grißzügig. Da kommt mir der Fritz entgegen. Wirklich wahr, der Fritz! Gleiches ausdruckstarkes Gesicht, Weitblick des Adlers, Mimik und Gestik perfekt. Im dunklen Anzug, nicht perfekt, aber sonst. Größe, Haar usw. Ich wollt ihn fragen, ob es Du bist, Fritz. Da war er schon weg. Eine Menge Leute hinter ihm her. Er schien etwas zu sagen gehabt zu haben, der Fritz.

Diakon Herbert Mitterlehner,

vom Klinikum Wels, als er sich heuer wieder mit einer Gruppe anmeldete: "Wer einmal bei den Spielen war, den lassen sie nicht mehr los!"

Fritz Schneebauer,

Mitwirkender der Evangelienspiele fast von Anfang an: "Als wir ins neue Haus übersiedelten, bin ich eingetreten, habe mich in die Mitte des Raumes gestellt und war sofort überzeugt - der Stadel mag mich!"

Februar

Sehr geehrter Herr Zauner,

ich habe mit großer Freude Ihre 4 Bände von "Das Ende der Ewigkeit" gelesen. Die ersten 3 Bücher habe ich zu Hause, würde aber das 4. Buch auch gerne haben. Bitte können Sie mir helfen? Es ist vergriffen und ich kann es nirgendwo finden. Und das Allerschönste wäre, wenn Sie noch einen 5. Band schreiben würden!!! Freundliche Grüße aus Mondsee Monika Haas

Jänner

Brigitte Irmler sinniert über Porträts

"Watzl hat mich mit dicken Brigitte Bardot-Mund gezeichnet, - scheußlich! Das Bild von Frau Dorn, das wirklich gelungen ist, das Porträt von Fritz, habe ich in mein Tagebuch geklebt! Es ist ein unsicherer Fritz, der etwas Schreckliches sieht oder in der Zukunft ahnt!

2011

Dezember

Nachhaltigkeit

Besuch aus Bayern. Es geht um die Evangelienspiele des nächsten Jahres, da kommt das Gespräch auf ein Ereignis, das nun schon über 4 Jahre zurück liegtund von dem in Bayern immer noch gesprochen wird.. 2007 hatte Pfarrer Michael Witti die Rainbacher Evangelienspiele eingeladen an Stelle der Osterpredigt eine Szene aus dem Stück "Das Grab ist leer" aufzuführen. Die riesige Kirche von Bad Füssing war bei beiden Messen voll besetzt, zum Hochamt standen die Besucher vor den Eingängen Schlange. Ein leicht echauffierter älterer Herr brummte: "Seit wann muss man sich anstellen, wenn man einen Gottesdienst besuchen will. So etwas war noch nie da."

November

Zum Thema 'schwierig'

In ihrem Buch "In der Heimat der Fußkranken" zitiert Dominika Meindl Friedrich Ch. Zauner: "Wenn der Thomas Bernhard ein Innviertler gewesen wäre, dann wäre der wirklich schwierig gewesen. So war er ja nur schwierig bei denen, die er ohnehin nicht mochte." In einer Fußnote fügt die Autorin an: 'Ganz nebenbei gesagt: Im Jahr 1990 outete der Journalist Christian Michelides Österreichs liebsten Nestbeschmutzer als jahrelanges Mitglied der ÖVP und des Bauernbundes. Ich habe sehr gelacht, als ich davon hörte.'

Oktober

Verwandlung

Seit 2011 arbeitet Angela, eine Rainbacherin, bei den Evangelienspielen mit. Nun erzählt sie allen, die es hören wollen, dass sie sehr froh darüber ist und sich wie verwandelt fühlt. "Sogar die Kinder sagen", sagt sie, "Mama, du bist jetzt ja eine völlig andere geworden."

September

Steckbrief

Name: Maria Rainer Wohnort: Krenglbach Hobbys: Familie, Garten, Lesen Lieblingsspeise: Spaghetti mit Lachs-Sahnesauce Lieblingsbuch: "Im Schatten der Maulwurfshügel" von F. Zauner

"Das Ende der Ewigkeit" und kein Ende

Frau Mag. Irene Keller, Initiative Kulturgut Hausruck, bereitet eine Ausstellung vor: Für uns gibt es kein Werk, das die Seele des Innviertlers so treffend beschreibt, wie die Tetralogie "Das Ende der Ewigkeit". Ich kenne kein vergleichbares Werk, das mich so sehr gefesselt hat und mich an so vieles erinnert hat, was ich zum Teil noch aus meiner Kindheit oder aus Erzählungen meines Großvaters kannte. Das Lesen dieser Bücher war für mich wie eine Reise in eine vergangene, mir aber irgendwie sehr vertraute Zeit. Und das ist es, was wir auch mit unseren Ausstellungen erreichen möchten. Den Menschen über eine andere Zeit erzählen, sie lebendig und erfahrbar machen.

Da capo

Sehr geehrter /verehrter Herr Zauner!

Ihre Romane "Das Ende der Ewigkeit" habe ich schon vor einiger Zeit gelesen und war sehr begeistert und beeindruckt. Nun ist mir vor kurzem ein Gedichtband Ihrer Frau untergekommen: "Meine Liebe - Mein Land"  - und ich habe darin die Titel der einzelnen Romanbände gefunden! Geboren im Schatten der Maulwurfshügel... singen wir, um unsere Spur nicht zu verlieren, heiser wie Dohlen. Der Narr erzählt seine Weisheit am Biertisch, und die Fische sind stumm.Nachdem die Gedichte schon 1986 erschienen sind, nehme ich an, Sie haben diese Zitate als Titel verwendet? Für mich würde das eine große Wertschätzung für das Schaffen Ihrer Frau ausdrücken, es sind sprachliche Bilder, die es wert sind, noch einmal aufgegriffen zu werden und weiter zu leben, noch dazu im Werk eines geliebten Menschen. Ich bin beim Lesen von Lyrik eher kritisch und nicht leicht zu beeindrucken, dennoch haben mich die Gedichte Ihrer Frau sehr berührt, sie sind für mich stimmig, einfühlsam, klar, wunderbar poetisch und eben nicht geschwätzig, voller Empfindung, aber nicht emotional überladen. Einen lieben Gruß also Ihrer Frau, meine aufrichtige Bewunderung für ihr Schaffen - und einen lieben Gruß an Sie, Ihre Bücher sind für mich etwas sehr Kostbares, ich bin sehr froh, sie gelesen zu haben! Monika St., Reichenthal  

August

Nachbetrachtung

Einer der profiliertesten Architekten Oberösterreichs, Karl Odorizzi, war heuer zum ersten Mal bei den Evangelienspielen und schreibt als eine Art persönlicher Bilanz: "Es regnet noch immer hier in Wels Ende Juli 2011, dennoch denken wir ergriffen und total beeindruckt an das Evangelienspiel bei Euch in Rainbach. Der karge Scheunenraum und die Ausformung und Einbindung der "Bühne" haben Akteure und Zuseher zu einer Einheit gebracht. Ich hatte das Gefühl "Mitwirkender" zu sein. Der Über-gag war dann noch die Öffnung, die Erweiterung der Bühne und des Raumes ins "Unendliche". Ein Raumerlebnis das mir als Architekt selten gelungen ist."

Erholung

Regisseur J.K., Wien, befand sich mitten in den Proben zu einem Stück von Elfriede Jelinek und war eher ungehalten, als ihm von einem Produzenten "Der Vergessene", ein Stück von Friedrich Ch. Zauner angeboten wurde. Er machte kein Hehl daraus, dass er in der Phase der Proben kaum genügend Aufmerksamkeit für andere Literatur aufbringen würde. Irgendwann packte ihn dann doch die Neugier, er schmökerte hinein, blieb hängen, las das Buch in einem Zug und empfand es regelerecht als Erholung.

Evangelienspiele 2011

Am selben Tag

Ein Besucher aus Putzleinsdorf möchte 2 Karten für eine bestimmte Aufführung der Evangelienspiele haben. - Sollen wir Ihnen die Karten reservieren? - Der Mann zögert. - Wir können Ihnen die Karten auch zusenden. - Der Post vertraut er auch nicht sehr. Nach einer Weile: "Ich komme morgen und hole mir die Karten selbst." - Putzleinsdorf ist reichlich 70 Kilometer von Rainbach entfernt....

Und Mail aus Innsbruck, des Inhalts:

Was haben Sie nächstes Jahr auf dem Programm, können Sie uns die Aufführungsdaten mitteilen? Wir planen eine Gruppenreise zu den nächsten Spielen. Das evangelische Bildungswerk in Tirol.

Telefon aus Frankfurt

Eine Männerstimme: Wie weit ist es nach diesem Rainbach mit den Evangelienspielen? - Etwa 600 Kilometer. - Da muss ich über Nacht bleiben. Ich möchte mir das Stück zwei Mal ansehen, am Nachmittag und am Abend. Kriege ich Rabatt? - Unter diesen Umständen natürlich.

Juni

Picasso grinst aus den Wolken

Die internationale Buchhandlung biblio.com bietet zwei Exemplare von Friedrich Ch. Zauners vergriffenem Roman "Im Schatten der Maulwurfshügel" zum Preis von je $2,309.05 an.

Mai

Die Idee

Ein bäuerliches Ehepaar besucht die Spielstätte der Rainbacher Evangelienspiele und zeigt sich beeindruckt. Einige Tage später ruft der Mann an und erkundigt sich eingehend nach dem Pflaster rund um die Theaterscheune. "Es ist nämlich so", sagt er, "jetzt hat meine Frau endlich die Idee, wie sie unseren Hof hergerichtet haben willl."

April

Aufs Atmen vergessen

Eine Besucherin aus Bad Zell will unbedingt heuer wieder zu den Evangelienspielen kommen, denn erzählt sie, voriges Jahr, die "Ruth" habe sie so berührt, dass sie vor allem im zweiten Teil 'aufs Atmen vergessen habe'.

März

Tränen

Fannerl M., treue Besucherin der Evangelienspiele von Anfang an, erinnert sich: "Als die neue Bühne mit der Premiere von "Hiob" eröffnet wurde und sich zum ersten Mal die Tore der Hinterbühne öffneten und den Blick in die Landschaft freigaben, liefen mir die Tränen über das Gesicht."

Februar

Schicksal

Bei einer Veranstaltung im Ursulinenhof Linz spricht eine Dame Zauner an. "Ich habe Ihr 'Ende der Ewigkeit' Band für Band mit Ungeduld erwartet und mit Begeisterung gelesen und wollt die Bücher auch immer besitzen. Damals hatte ich nicht genug Geld sie zu kaufen, mittlerweile hätte ich das Geld, jetzt ist die Tetralogie vergriffen."

Orientiertungspunkt

Der bekannte und profilierte Jazzer Karlheinz (Charly) Schmid wurde bei der öffentlichen Veranstaltung des ORF 'Treffpunkt Neue Musik' von der Moderatorin Alice Ertlbauer-Camerer zu seiner Biographie gefragt: "Ich bin in einem kleinen Dorf (er stammt aus der Stadt Schärding) in der Nähe von - Rainbach aufgewachsen..."

Jänner

Ferienplanung

Die Eltern von Johanna und Samuel machen sich bereits Gedanken für den Sommer und planen einen Urlaub in England. Als die Kinder das genaue Datum erfahren, entscheiden sie strikt: "Da fahren wir nicht mit, da sind die Evangelienspiele!"

2010

Dezember

Ahnenforschung

Die Verlegerin Prof. Kitty Stanek besuchte im Juni d.J. die Aufführung von "Ruth" bei den Rainbacher Evangelienspielen. Sie, die normalerweise Aufführungen der großen Wiener Bühnen besucht und daher dergleichen nicht gewohnt ist, war sehr erstaunt, dass eine Nebensitzerin sie unbekümmert in ein Gespräch über die biblische Vorlage des Stückes verwickelte. "Ruth" bekam sie zu hören, sei nichtjüdischer Herkunft, eine Fremde, die sich in den Bauern Boas verliebt und mit ihm die Ehe eingeht. Aus dieser Verbindung entstand ein Geschlecht, das zu David führt und von dem leitet sich in gerader Linie Jesus her. Daher, folgerte die Dame, sei zu erklären, dass Jesus sich mit seiner neuen Lehre nicht nur auf die Juden beschränkte, so habe das Christentum die Chance bekommen zu einer Weltreligion zu werden...

November

Markig

'Friedrich Ch. Zauner, Oberösterreichs P.E.N.-Club Präsident und Literaturpatriarch', mit diesen Worten lädt der Verlag Freya zur Veranstaltung, bei der sein Autor 'am Donnerstag, den 18. 11. 2010 die Neuausgabe seines Meisterwerkes "Scharade" im Bildungshaus St. Magdalena' präsentiert.

Oktober

Die Zeit und die 'Ewigkeit'

Zum ersten mal 'gehört' habe ich von Ihrem 'Das Ende der Ewigkeit' 
Ende der 1990er Jahre: ein knapper Hinweis in einer ö. Tageszeitung, 
der mir damals so interessant erschien, dass ich ihn in meiner 
'Lesen!'-Mappe sozusagen gesichert habe. Welchem Appell nachzukommen 
zwar (über Gebühr) gedauert hat, aber, wer weiß, ob ich damals Ihr 
Werk so genießen hätte können wie heute.
Die Sprache, der Stoff! - Heimat-Gefühle stellen sich ein, greifen um 
sich. Edgar Reitz's 'Heimat'-Filme kommen mir in den Sinn und ich 
frage mich, warum Ihre Tetralogie - ein Werk von epochalem Rang, wie 
ich meine - nicht längst verfilmt ist. -
Mit herzlichen Grüßen,
Alfred Jungraithmayr, Frankfurt

September

Revolutionär

Lieber Herr Zauner,
Wir haben zur Zeit in Frankreich wieder führende Politiker, die Fremdenhass als Obertugend ansehen und sich auf Jagd auf Fremde begeben, das ist schon fürchterlich. Wenn ich nur bedenke, dass wir früher als Heimat der Menschenrechte galten, das war zwar etwas übertrieben, aber nicht ganz falsch - heute muss man sich schämen, ein Franzose zu sein. Wissen Sie, Ihr Stück "Ruth" würde bei uns als revolutionär gelten...
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Gérard Thiériot, Paris

Und aus Polen

Lieber Friedrich,

heute habe ich sehr schoene Zeit!
Gerade ist in meine Haende Deine wunderschoene Buch.
Vielen, vielen Dank ueber so gute Geschaenk fuer meine Bibliothek.
 Also vielen Dank ueber so schoene und nette eMail und wunderschoene CDs!!!
  Friedrich, jetzt Deine Buch ist in meine Sammlung und Deine Name ist
auf meine Web on Internet, zwischen andere GROSSE Namen:
 Gruesse aus Polen,
 Teddy
 NS.
  Ich werde sehr glueck an Deine Besuch in meine Bibliothek in Olesnica !!!

Humor

Hilde, eine Innviertlerin, zu ihrer Mutter Hilde: "Dort oben im Wald bei diesen Leuten, das musst du lesen, da kannst du lachen." (?!)

August

Literaturauktion

Für einen lebenden Autor ist es schon etwas Besonderes, wie seine Bücher zu immer höheren Preisen im Internet versteigert werden. Ein Student der Universität Wien ergatterte den ersten Band von "Das Ende der Ewigkeit" zu immerhin nur € 45,-. Herr Zauner (ein Namensvetter des Autors), der selbst die Bücher besitzt, versucht vergeblich die längste Zeit die vier Bände für einen Freund aufzutreiben, ihm sie zu borgen, ist er nicht bereit, er will sie keinesfalls mehr aus der Hand geben. Also erwägt er ihm den ganzen Roman zu kopieren (immerhin 1.000 Seiten!).

Wo der Groschen geschlagen wurde...

Eine Schülerin des Gymnasiums Schärding wollte ihre Maturaarbeit über Friedrich Ch. Zauner schreiben. Da der Deutschlehrer der Schule den in seiner unmittelbaren Nachbarschaft lebenden und wirkenden Autor absolut nicht kannte, verweigerte er ihr das Thema. Neugierig geworden besorgte er sich dann doch ein Buch aus der Schulbibliothek, las es und entschuldigte sich bei der Schülerin. Diese hat vor ab Herbst an der Universität Wien Germanistik zu studieren und eben dann ihre Magisterarbeit über Zauner zu verfassen.

Juli

Nachtrag zum Juni 2010

Eine ältere Dame, traurig: "Ich würde mir ja so gerne die Evangelienspiele anschauen, aber die Rückfahrt aus Rainbach in der Nacht ist mir leider zu beschwerlich." - Antwort: "Es werden aber auch Nachmittagsvorstellungen angeboten." - "Ja, aber da spielen sie ja nur die gekürzte Fassung." - ????

Eine Rainbacherin, anerkennend: "Aber ein wenig verwundert es mich doch, dass da so viele Leute kommen, wo die ja eh immer das Gleiche spielen."

Walter Druckenthaner sprach 'Die Stimme von oben' so überzeugend, was seine Frau zu dem Ausspruch veranlasste: "Früher habe ich immer gesagt, mein Gott, Walter, jetzt muss ich wohl sagen, mein Gott, Walter."

Daniel und Franzi, zwei Mitwirkende in der Kindergruppe der Evangelienspiele, kamen vorbei, um ein Buch zu holen, das der Jüngere, Daniel, im Schauspielerhaus vergessen hatte. Bei der Gelegenheit bat er: "Darf ich noch einmal ins Theater hinein?" und Franzi: "Einmal hätten wir es schon noch spielen können."

Eine Besucherin rief an, um ihre Begeisterung über die Aufführung der Spiele 2010 Ausdruck zu verleihen: "Was für ein Stück, was für eine Sprache, was für gute Schauspieler und das Beste überhaupt - diese Innviertler Krapfen!"

Sobald sich die rückwärtigen Tore der Bühne öffnen, wird der Blick frei auf die Sträucher und Teiche dahinter. Solange nur gesprochen wird, bleiben sie ruhig, aber sobald der Chor einsetzt, setzen auch die Frösche mit ihrem Konzert ein und zwar so kräftig, als hätten sie den Ehrgeiz, die Sänger mit ihrem Gequake zu übertönen.

Juni

Sager 2010

Ben Kropp, Darsteller des Boas: "Es ist unbeschreiblich schön in ein volles Theater zu schauen und aus dem Zuschauerraum strahlen einem glückliche Gesichter entgegen."

Esther, eine in Deutschland lebende junge Jüdin, mit feuchten Augen: "Es war für mich so berührend, in diesem kleinen Dorf Rainbach in "Ruth" ein Stück meiner eigenen Geschichte miterleben zu dürfen."

Verena, 10 Jahre alt, als sie ihren Obolus für ihre Mitwirkung in der Kindergruppe in Händen hält: "Meine erste Gage."

Dem Publikum der Evangelienspiele ist Roswitha, Zauners Frau, vielfach vertraut, weil sie sich umsichtig um einen reibungslosen Ablauf kümmert. Die Darstellerin der Noemi, die Hamburger Schauspielerin Angela Röders, sieht Roswitha erstaunlich ähnlich. Einer Besucherin, die kurz vorher von Roswitha ihren Platz zugewiesen bekommen hatte, entfährt es beim Auftritt der Noemi:: "Und auf der Bühne ist sie jetzt auch noch!"

Pfarrer Josef Etzlstorfer aus St. Marienkirchen an der Polsenz nach dem Ende der Vorstellung: "Das einzig Negative an diesem Tag ist, dass ich von den Rainbacher Evangelienspiele erst heuer erfahren habe.

Dr. Chukwubunna Ezeokoli, Nigeria, schreibt ins Gästebuch: "Ich finde diese Evangelienspiele beeindrükend und auch eine pädagogische Weise, die Zutaten der Bibel noch aktuel und lebendig zu zeigen, zu "spielen" und zu betrachten. Gott segne die Mühe in Fülle!"

Frau Monika K:: "Wir waren eine sehr "bunte" Gruppe - von der Frau Oberschulrat bis zum Landwirt, Pädagogen, Handwerker, 25jährige bis 85jährige Teilnehmer... Doch eines hatten wir gemeinsam: WIR WAREN TIEF BERÜHRT...

Die Probe der Kinderszene ist für halb fünf Uhr angesetzt, der 7jährige Samuel: "Ich geh schon um halb vier hin, der Fritz (Zauner) ist bestimmt eh schon im Theater.

Johanna, 10, schwer kurzsichtig, zu ihrer Oma, die bei der Premiere einen Platz in der 1. Reihe genommen hatte: "Ich werd dich aber trotdem nicht sehen, denn ich darf meine Augengläser nicht aufsetzen, die hatten damals nämlich noch keine."

Kulturhauptstädte

"Zu Noemi kommen wir in ein 'fremdes Land'. Wir kommen aus Essen, der 'Kulturhauptstadt 2010', in die 'heimlich-himmlische Kulturhauptstadt Rainbach'!" schreibt eine begeisterte Besucherin aus Deutschland...

Mai

Träume gehen in Erfüllung

Letztes Jahr saß die neunjährige Jasmin in Begleitung ihrer Eltern in der 1. Reihe bei einer Aufführung des "Hiob" und brachte, wie die Mutter erzählte, vor Staunen den Mund nicht mehr zu. "Da dabei sein zu dürfen, das wäre ein Traum von mir", sagte sie dann. Ein Jahr später 2010 bei "Ruth" hat sich ihr Traum erfüllt, Jasmin ist dabei und hat sogar schon ein eigene kleine Rolle.

Vom C. zum Ch.

Die feinsinnige Berliner Lyrikerin und Autorin Bettina C. Knolle wünscht Erfolg für die "Ruth" 2010: Herzlichst Bettina Ch. Knolle...

April

Grüß Gott geschätzter Herr Zauner,

ich sag´s Ihnen, Sie ein Künstler, sie könnten soviel mehr Menschen abholen und mitnehmen. Sie schreiben, wenn man nur die Oberfläche betrachtet attraktiv, aber lässt man sich auf andere Dimensionen ein, erzählen Sie soviel, was man garnicht zu beschreiben vermag. Ich bin dahinter gekommen, es ist garnicht Ihre Welt, die mich so fasziniert.
Es ist meine eigene Sicht der Welt die sich in Ihrem Geschichtenspiegel zeigt.
Es sind Codes, nichts ist abgeschlossen, nichts ist bloß wie es dasteht.. schreibt Barbara Schanes, eine unorthodoxe Studentin der Theaterwissenschaft an der Universität Wien, Schafe hütend im hintersten Ötztal.

März

Heiteres Autorenraten

Im Jahrbuch für Internationale Germanistik, Österreichisches Literaturgeschehen in den Rockys, Herausgegeben von Peter Pabisch & Wolfgang Greisenegger werden die Autoren nicht mit einem Foto, sondern mit Porträtzeichnungen von Dieter Kleinpeter vorgestellt. Wer errät die beiden unten Angeführten:

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Februar

"Lebende Legende"

Gürol Zeyrek, Germanistikstudent an der Universität Konya, hat mit seiner Arbeit zum Thema "Entfremdung in Friedrich Ch. Zauners Romanwerk" sein Studium erfolgreich abgeschlossen. Darin heißt es u.a.: Ich schätze mich überaus glücklich, eine These (=Magisterarbeit) über Romane einer lebenden Legende schreiben zu dürfen: Friedrich Ch. Zauner, der weltweit Bekannte zählt für mich mit Franz Kafka und Joseph Roth zu den bedeutendsten Schriftstellern Österreichs.

Jänner

Bündig

Bei den Rainbacher Evangelienspielen wirkt auch immer eine Gruppe einheimischer Kinder mit. Die Betreuerin ruft den Franzi an, um ihn auf das kommende Stück vorzubereiten: "Machst du heuer wieder mit?" - "Wo?" - "Bei der Ruth?" - Der Franzi: "Eh klar!" - Mehr braucht da nicht mehr gesprochen werden.

Brief aus Vorarlberg

...Wir leben in einer Zeit, in der sich die Kirche schwer tut den Glauben zu vermitteln. Die Evangelienspiele sind eine Form, die deutlich zum Ausdruck bringen um was es geht. Jedenfalls bin ich dankbar, Hiob gesehen zu haben und freue mich sehr auf Ruth. Helga Berchtel